Die Familie Knapp wohnt in einem Zinshaus mitten in Graz. Die Namen auf der Klingelleiste sind, bis auf einen, mit akademischen Titeln verziert. Vor dem Haus steht ihr Kleinwagen mit Parkgenehmigung. Die Kinder haben die nah gelegene Volksschule, ein normales Gymnasium und die Tanzschule besucht. Der Klavierunterricht war privat, so konnte sich eine thailändische Studentin etwas dazu verdienen. Die Knapps sind nämlich sehr musikalisch und singen auch gemeinsam. Die Nachbarn pressen ihre Ohren an die Mauern, um den Gesang der Familie zu hören, der von Glück erzählt und von Unbeschwertheit.
Plötzlich ziehen Wolken über der Stadt auf und das Unbehagen wächst. Dort, wo früher Grünflächen zur Erholung bereit standen, ist jetzt finstere Wüstenei. Die Knapps taumeln orientierungslos durch die verschmutzten Straßen und fühlen sich fremd. Sie erkennen nichts wieder, alles hat sich verändert.
Also beschließt Familie Knapp, ein neues Leben zu beginnen. Sie will an einem anderen Ort die Heimat wieder finden, die ihnen in der Stadt geraubt worden ist. Sie sehnt sich nach einem ganz normalen, bescheidenen Leben mit ein wenig Geborgenheit und Sicherheit in und um die eigenen vier Wände. Sie suchen einen ganz normalen, bescheidenen Ort, wo normale, bescheidene Leute noch willkommen sind. Sie ziehen los und finden diesen Ort: Seiersberg.
Inszenierung Ed. Hauswirth
Bühne und Kostüme Heike Barnard
Musik Die Original Schlagerband: Franz Werner Reischl, Gunther Schalk,
Mario Kienzl
Dramaturgie Marion Hirte
Mit Beatrix Brunschko, Juliette Eröd, Eva Maria Hofer, Monika Klengel, Lorenz Kabas, Sebastian Reiß, Nina Schnepf, Dominik Warta, Martina Zinner