«Was ist das, was in uns lügt, stiehlt und mordet?», fragte bereits der Dramatiker Georg Büchner. Gibt es überhaupt noch verbindliche Moralbegriffe, wenn jeder Mensch dazu aufgefordert ist, Schöpfer seines eigenen Ichs zu werden?
Lange bevor Sigmund Freuds revolutionäre Thesen von der Macht des Unterbewussten das bürgerliche Selbstverständnis erschütterten, schuf Robert Luis Stevenson 1866 zwei Figuren, die zum Sinnbild der menschlichen Doppelnatur wurden. Der angesehene Dr. Jekyll experimentiert mit verschiedenen Medikamenten und verwandelt sich nachts in den finsteren Mr. Hyde. Getrieben von der Frage, ob das Gute und das Böse unabhängig voneinander existieren oder zwei Seiten einer Medaille sind, ist er bald nicht mehr Herr seiner Forschungen. Die drei Hausautorinnen der vergangenen Spielzeiten, Martina
Clavadetscher, Verena Rossbacher und Ivna Žic, haben sich von dem Doppelwesen Jekyll/Hyde inspirieren lassen und jeweils einen Monolog über das Phänomen der inneren Spaltung geschrieben.
Der Regissseur Marc Wortel, geboren 1982 in den Niederlanden, a sol ierte eine chaus ielaus ildun an der Ho eschool oor de Kunsten in rnheim und studierte Re ie an der Hochschule r Schauspielkunst «Ernst Busch» in Berlin. Er inszenierte unter anderem am «bat»-Studiotheater in Berlin, am Hessischen Landestheater Marburg, am Frascati Theater in Amsterdam und ist ausserdem als Dramatiker und Drehbuchautor tätig.
BESETZUNG
Dagmar Bock, Juliane Lang; Clemens Maria Riegler
PRODUKTIONSTEAM
Marc Wortel (Inszenierung), Viola Valsesia (Bühne), Susanne Ruhstorfer (Kostüme), Carolin Losch (Dramaturgie)
Alle Vorstellungen
(jeweils 20.00 Uhr): 17.1. | 24.1. | 25.1. | 6.2. | 11.2. | 28.2. | 7.3. | 21.3. | 26.3. | 1.4. | 10.4.2015
UG Luzerner Theater, Winkelriedstrasse 12, 6003 Luzern
Nachdem im August 2014 die Reihe der Schauergeschichten im UG mit der Schweizer Erstaufführung «Schmutzige Schöpfung – Making of Frankenstein» von Thomas Melle eröffnet wurde, nähert sie sich mit «Strange Case(s) of Dr. Jekyll and Mr. Hyde» einem weiteren Mythos der Trivialliteratur. Ende Januar folgt mit «Dracula oder Frust der Unsterblichkeit» der Abschluss.