Ausgangspunkt dieser Stückentwicklung war das Thema, das das Junge Schauspielhaus durch die Saison 2013/14 verfolgt hat: die mobilisierende und aktivierende Kraft, die uns Sehnsüchte verleihen.
Sehnsucht als Motivator, das Leben selber in die Hand zu nehmen. Eine Anregung für das neue Stück war das berühmteste Liebespaar des islamischen Orients: Leila und Qeis. Es ist die Geschichte einer grenzenlosen, aber unerfüllten Liebe, durch die der Junge dem Wahnsinn verfällt und zum „Mandschun“ wird. Die Fabel dieser absoluten Liebe war bereits fünfhundert Jahre bekannt, als sie der persische Dichter Nizami 1188 zu einer in sich geschlossenen Dichtung verwob. Dadurch ist sie bis heute überliefert.
Das Spielensemble beschäftigt sich ausserdem mit Fragen wie: Wie gehen wir mit unerfüllten Wünschen und Sehnsüchten um? Was passiert mit nicht gelebten Momenten? Welche Gestalt nehmen Sehnsüchte in den Träumen und Alpträumen an? Erinnere ich mich an diese verpassten Chancen
auch später noch, wenn ich älter bin, und bereue ich es? Oder vergesse ich sie, weil Neues im Leben geschehen ist und geschehen wird? In Improvisationen entstehen Figuren und Situationen, die der Autor
dann schreibend reflektiert, weiterentwickelt und miteinander verwebt. Das Publikum hat Gelegenheit, mit den Mitteln des Theaters in den Kopf von David zu schauen und seinen Erinnerungen, Irrungen, Wirrungen, Fragen und Wünschen zu folgen.
Theo Fransz gründete 1984 gemeinsam mit Jan-Willem van Kruyssen das MUZtheater, die erste professionelle Theatergruppe in Holland für Jugendliche und arbeitete als künstlerischer Leiter, Autor, Regisseur und Schauspieler. Seit 2001 ist er als freier Regisseur tätig und inszeniert überwiegend in Deutschland, u.a. am Jungen Schauspielhaus in Hamburg, schnawwl in Mannheim, MOKS Theater in Bremen, am Theater Junge Generation Dresden. Nachdem er am Jungen Schauspielhaus bereits als Autor zu erleben war bei der Schweizer Erstaufführung seines Stückes „Du, Du & Ich“ (Regie
Daniel Kuschewski), inszeniert er nun mit „Rosas Schuh“ erstmals auch am Jungen Schauspielhaus Zürich.
Regie Theo Fransz,
Bühne/Kostüme Mareile Krettek,
Musik Markus Reyhani,
Dramaturgie Petra Fischer,
Theaterpädagogik Manuela Runge
Mit Judith Cuénod, Daniel Kuschewski, Fabian Müller, Claudia Wiedemer
Weitere Vorstellungen: 13., 14 Uhr (anschl. Publikumsgespräch), 14., 19 Uhr (Einführung um 18.15 Uhr), 16., 19 Uhr (anschl. Publikumsgespräch), 17., 14 Uhr, 18., 10 Uhr, 20., 18.30 Uhr, 21.
18.30 Uhr (Einführung um 17.45 Uhr, anschl. Publikumsgespräch), 23., 18.30 Uhr (anschl. Publikumsgespräch), 24., 14 Uhr, 26., 10 Uhr, 27. Juni, 18.30 Uhr (Einführung um 17.45 Uhr)
Infos/Ticketreservation: 044 258 77 77
www.junges.schauspielhaus.ch