Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: "ROBERT S. oder 5 Verhinderungen, über Kunst nachzudenken" von Karola Obermüller, Annette Schlünz, Peter Gilbert, Georg Katzer und Sergej Newski im Theater BonnUraufführung: "ROBERT S. oder 5 Verhinderungen, über Kunst nachzudenken" von...Uraufführung: "ROBERT S....

Uraufführung: "ROBERT S. oder 5 Verhinderungen, über Kunst nachzudenken" von Karola Obermüller, Annette Schlünz, Peter Gilbert, Georg Katzer und Sergej Newski im Theater Bonn

Premiere: 29. Oktober 2011, 19.30 Uhr, Alter Malersaal. -----

 

Die Verwirklichung des romantischen Gedankens in der Kunst, die Utopie von der Überführung der Kunst ins Leben, das Ideal des romantischen Künstlers und schließlich ein Künstler selbst – der Komponist Robert Schumann – sind Ausgangspunkt für die Musiktheaterproduktion ROBERT S.

Fünf Komponistinnen und Komponisten unterschiedlicher Generationen – Karola Obermüller, Annette Schlünz, Peter Gilbert, Georg Katzer und Sergej Newski – begaben sich in einen künstlerischen Prozess, in dem sie sich zu Robert Schumann in Bezug und in Konfrontation setzten. So entstanden fünf episodische Annäherungen an eine Biographie, die uns historisch erscheint, da sie faktisch auf einer über 200jährigen Vergangenheit beruht, existentiell aber eng an die heutige Auseinandersetzung des schaffenden Künstlers mit dem ihn umgebenden gesellschaftlichen, politischen und sozialen Gefüge anknüpft und sich in wohl nie auflösenden Fragen widerspiegelt:

 

Welche Hoffnung verbindet sich noch mit der Kunst? Was ist heute aus dem romantischen Ideal der Kunst, da künstlerische Strategien längst in den sogenannten „kreativen Industrien“ verwertet werden, geworden? Wo findet sie noch statt, die Verzauberung und Überwindung der Welt? Wo und wie, ja: kann ein Künstler dieses Ideal noch verwirklichen? Eingeflossen ist diese Beschäftigung und Selbstbefragung in die Arbeit von Regisseur Michael v. zur Mühlen und dem Bühnen- und Kostümbildner Christoph Ernst.

 

Der kaleidoskopartigen Struktur des ROBERT S. folgend, reagierten sie auf die entstandenen Kompositionen mit einer Folge szenischer Aktionen in einem offenen installativen Raumkonzept, in dem das Publikum nicht in der passiven Rolle des Betrachters am Rande stehen gelassen wird. So gelangt das Theater vielleicht wieder zu seiner ursprünglichen Funktion, der Eröffnung eines öffentlichen Diskussionsraums – und entspräche dann auch ganz dem Sinne einer zentralen Forderung Robert Schumanns: „Betragt euch schön romantisch!“

 

Mit Hanna Dóra Sturludóttir, Roland Schneider, Nicholas Isherwood, Andrew Zimmerman, Julian Blaue sowie Karola Obermüller, Annette Schlünz, Peter Gilbert, Georg Katzer und Sergej Newski

 

Beethoven Orchester Bonn

 

Musikalische Leitung Wolfgang Lischke I Szenische Einrichtung Michael v. zur Mühlen I Bühne und Kostüm Christoph Ernst I Licht Sirko Lamprecht I Produktionsleitung und Dramaturgie Anja-Christin Winkler I Dramaturgie Ulrike Schumann

 

Premiere: 29. Oktober 2011, 19.30 Uhr, Alter Malersaal

Weitere Vorstellungen: 3., 6., 13. und 16. November 2011

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑