Als Latif während einer Fernsehlivesendung durch eine Bombe getötet wird, bekennt sich sofort die Al-Qaida in einem Video zu dem Attentat. Die Sache scheint klar zu sein. Festnahmen folgen und besessen arbeiten Recherche-Experten eines großen Nachrichtenmagazins an der Titelgeschichte über das islamistische Terrornetzwerk, das Deutschland mit mörderischen Anschlägen überziehen will. Aber alles ist dann doch komplizierter. Latifs Assistentin, die Deutsch-Palästinenserin Sumaya, Merle, eine junge Journalistin, und Latifs Sicherheitsberater, der Terrorexperte Samson, haben erhebliche Zweifel an der Al-Qaida-Version und forschen auf eigene Faust weiter, was für sie hoch gefährlich wird, da es auch in Deutschland Kräfte gibt, die ein großes Interesse daran haben, dass sich alles immer weiter radikalisiert.
Der Berliner Journalist und Autor Yassin Musharbash hat mit seinem Thriller „Radikal“ einen satten, wirklichkeitsnahen Berlin-Roman geschrieben, der beängstigend deutlich macht, dass ein solcher Albtraum jeden Tag Realität werden kann, und dass es dann besonders auf jeden Einzelnen ankommen wird, der genug Zivilcourage besitzt, gegen allzu schnelle Lösungen und Antworten der breiten Masse aufzustehen.
Yassin Musharbash, geboren 1975, hat deutsche und jordanische Vorfahren und lebt in Berlin. Während des Studiums der Arabistik und Politologie begann er als Journalist zu arbeiten, u.a. für die taz und Jordan Times. Als Redakteur bei Spiegel Online hat er sich vor allem mit Terrorismus aber auch mit den aktuellen Umwälzungen in der arabischen Welt befasst. Heute arbeitet er im Investigativ-Ressort der Zeit. 2006 erschien sein Buch „Die neue Al-Qaida. Innenansichten eines lernenden Terrornetzwerks“, 2011 „Radikal“, sein erster Roman.
Ein Politthriller. Für die Bühne bearbeitet von Jens Groß
Mit: Pegah Ferydoni (Sumaya), Holger Stockhaus (Samson), Anne Müller (Merle Schwalb), Robert Kuchenbuch (Ansgar Dengelow), Wilhelm Eilers (Dr. Sinn), Sina Kießling (Frau Munkelmann), Johann Jürgens (Fadi / Kai), Ruth Reinecke (3. Geschlecht / Agnes Dengelow), Gunnar Teuber (Stefan / Henk), Herold Vomeer (Chevalier / Security)
Regie: Anna Bergmann / Bühne: Ben Baur / Kostüme: Claudia González Espíndola / Musik: Heiko Schnurpel / Video: Stefan Bischoff
Weitere Vorstellungen am 17. & 28.10. und am 1.11.2012