„Prinz, Held und Füchsin“ von Kristine Tornquist ist ein buntes, böses und komisches Stück um drei Generationen, ihre Vorstellungen und Erwartungen an Liebe und Familie und die Dynamik zwischen Männern und Frauen, Eltern und Kindern.
Die Familie wird hier in ein skurriles Märchenmileu verpflanzt - Prinzen führen Helden wie Hunde an der Leine mit sich, die Prinzessin alias Füchsin flüchtet auf dem Motorrad nach Amerika, der König kommt vor lauter Trägheit nicht aus seinem Thron heraus, ein Lakai eröffnet ein privates Dienstleistungsunternehmen, im Keller lauert die schwarze Köchin, Grossvater und Enkel rivalisieren um die besten Abenteuer und dass die Muttermale am Rücken der Königin verblasst sind, ruft eine Staatskrise hervor, die erst gelöst wird, als der König weinen lernt.
Die Monarchie muss verbessert werden - das ist jedenfalls das Resümee, das der Junior der Familie zieht. Und doch kommt es zu einem hoffnungsvollen Schluss, ganz am Ende ist das System Familie noch nicht. Die Mitte, so heißt der Hauptschauplatz dieser Oper, bleibt der Ort, von dem aus zwar alle in verschiedene Richtungen ziehen, wohin sie doch auch wieder zurückkommen.
Die Musik nimmt die Vielfalt der Figuren auf. Der ungarisch-österreichische Komponist Akos Banlaky hat eine sinnliche und dichte Kammeroper geschrieben. Der kleine Moritz präsentiert seine Weltverbesserungs-Vorschläge in rasenden Koloraturen, Prinz, Held und die Füchsin durchqueren mit walking bass den Wilden Westen. Zwischen Hohem Norden, Weiter Ferne und Fernem Osten gibt es Echoterzette, Wiegenlieder, Couplets, Cavatinen, Kampf-Fugen und wilde Rachearien mit Trompetengeschmetter.
Präsentiert von sireneOperntheater & tonWerk & Jugendstiltheater
Seit 1989 produziert das sireneOperntheater um die aus Graz stammende Autorin und Künstlerin Kristine Tornquist und den Berliner Komponisten Jury Everhartz neues Musiktheater, meist österreichischer Autoren und Komponisten.
Zuletzt wurden „Das Tagebuch der Anne Frank“ von Grigorij Fried, „Circus“ von Kristine Tornquist und Jury Everhartz und in Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater die zweite Kurzopernabendserie „7 Operellen – Abkürzungen und Beschleunigungen“ erfolgreich auf die Bühne gebracht. Im Frühjahr 2009 zeigt das sirene Operntheater eine Uraufführungsreihe von neun Kammeropern nach dem Buch „Nachts unter der Steinernen Brücke“ von Leo Perutz.
Mehr Informationen auf der Seite des sireneOperntheaters sirene.at
Weitere Vorstellungen am 27., 29., 30., 31. Oktober und am 1. November 2008 um 19.30 Uhr
Kartenreservierungen unter 0699 12378870 (Jugendstiltheater)
oder unter sirene@sirene.at .