Die Arbeitsverhältnisse sind nicht selten gesundheitsgefährdend und gefährlich. Viele Bürger finden das Thema faszinierend, dennoch haben fast alle Berührungsängste. Die wenigsten wissen etwas darüber, und wenn doch, würden sie es nie zugeben.
Mit „Pornoladen – Aus dem Unterleib der Stadt“ bringt jetzt das Schauspiel Essen ein Stück lust- und frustvolle Ruhrgebiets-Realität auf die Bühne und ins Bewusstsein der Stadtgesellschaft. Die Premiere ist am Freitag, dem 24. Mai, 19:00 Uhr, in der Casa.
Gemeinsam mit Huren, Strichern, Sozialarbeitern, Pornodarstellern und Freiern, sowie mit Schauspielern des Grillo-Ensembles, entsteht ein Theaterprojekt über das älteste Gewerbe der Welt, über Menschliches und Allzumenschliches, Einsamkeit, Begehren, Sehnsucht, kleine Fluchten und Geborgenheit. Über Ausgrenzung, Gewalt und Faszination, Scheinheiligkeit und den Kampf um Recht und Anerkennung.
Das erste Bürgerprojekt von Regisseur und Dramaturg Marc-Oliver Krampe am Schauspiel Essen war in der Spielzeit 2010/2011 „Balls – Fußball ist unser Leben! Ein Abend über das, was uns verbindet“. Damals ging es um ganz persönliche Geschichten und Anekdoten rund um den Ruhrpott-Fußball. Diesmal hat Krampe wieder in einem spezifischen Milieu der Metropole Ruhr recherchiert: Er begab sich in Rotlichtviertel, Bordelle und Erotikkinos des Reviers, wo er ebenso interessante wie skurrile Menschen getroffen und gesprochen hat. Seinen Begegnungen und Interviews sind die Grundlage für die Uraufführung „Pornoladen – Aus dem Unterleib der Stadt“.
Diese Inszenierung entsteht in Kooperation mit den Beratungsstellen Nachtfalke in Essen, Madonna e.V. in Bochum, Kober in Dortmund sowie weiteren Anlaufstellen für Prostituierte im Ruhrgebiet und wird gefördert von Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen Essen mbH (GSE).
Öffentliche Probe: 21. Mai, 19:00 Uhr, Casa; Eintritt: € 5,00.
Kartenvorverkauf: TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen,
Tel.: 0201/81 22-200, oder unter tickets@theater-essen.de