Bereits 1909 in Nachfolge der „Thiel’schen Festsäle“ gebaut, hat die Passage als Vergnügungslokalität mit Tanzsaal, Gaststätte, Kino und Kegelbahn bis heute eine lange und höchst lebendige Geschichte erlebt und geschrieben. Neben Kino-, Puppen- und Theateraufführungen, neben Fleischauktion, Möbellager und den verschiedensten spiritistischen, musikalischen, politischen und kulturellen Aktivitäten wurde im Keller auch gekegelt.
Während von oben noch Schritte schallen sowie Stimmen und Geräusche einer geschäftigen Gegenwart auf die Überreste der seit Jahren still liegenden Vergnügungsanlage dringen, begeben wir uns gemeinsam mit der Trioformation schindelkilliusdutschke hinab in eine Welt, wo wir anders und Anderes hören. Hier unten teilen wir Raum und ein feines Stück Lebenszeit mit den drei MusikerDarstellern, die sich assoziativ in die Vergangenheit graben und zu spirituellen Höhenflügen empor schwingen. Geschichte wird befragt, mit musikalischen Geschichten wird geantwortet und erzählt von Fakten und Fiktionen, Staub und Poesie, Kegeln und Philosophie.
So entsteht ein geführter Musiktheater-Abend zwischen Volkslied und Hanns Eisler, zwischen unten und oben, Kneipensport und Hochkultur.
Im Staub der Geschichte, die ein bewegtes Jahrhundert lang durch die Passage gegangen ist, werden wir selbst zu Passagieren auf einer poetischen Reise durch Politik, Sinnsuche und Glücksspiel.
Seit ihrem Debüt 2005 mit Aus der Kammer Musik Theater in den Sophiensælen (100°-Festival, Preisträger beim Publikumswettbewerb) entwickelt das Trio der drei MusikerDarsteller Volker Schindel, Rainer Killius und Tobias Dutschke unkonventionelle Musiktheaterabende, bevorzugt in kleineren Formaten und mit einer großen Nähe zu ihrem Publikum. Neuproduktionen am Konzerthaus Berlin (2006 und 2007) sowie Gastspiele in Graz, Basel, Berlin, Bochum, Dresden.
Szen. Einrichtung Bernhard Glocksin
Raum, Objekte und Projektionen David Reuter, Sabine Beyerle
Kostüme Elena Zielinski
Tobias Dutschke
Rainer Killius
Volker Schindel