„Where the wild roses grow“, dort, wo die wilden Rosen wachsen, wurde Eliza Day von ihrem Liebhaber erschlagen, weil dieser ihre Schönheit nicht verwelken sehen wollte.
Der Song (und das dazugehörige Video) zeigen den australischen Sänger und
Songwriter mit Kultstatus at his best: umgeben von einer sorgfältig kultivierten
Aura aus Schmerz und düsterer Romantik, für die seine Fans ihn von jeher liebten. Die mit seiner Landsmännin, dem Pop-Sternchen Kylie Minogue, gesungene Ballade ist eine jener Murder Ballads, die die Nachtseiten der menschlichen Seele beleuchten. Von einer 15-jährigen Serienkillerin ist die Rede; von einem Amokläufer, der im Blutrausch fast die gesamte Bevölkerung einer Kleinstadt niederschiesst; von Mary, die einmal im Leben das Meer sehen wollte, aber in der Küstenstadt leider an den Falschen geriet; von Henry Lee, der sein Leben in einem Brunnen lassen musste, weil seine Geliebte ihn keiner anderen gönnen mochte…
Nick Cave verarbeitet selbst geschriebene, überlieferte oder neu interpretierte
Geschichten von Mord und Totschlag, Wahnsinn und Verbrechen, Killern und
Opfern zu Songs von teilweise epischem Ausmass, die als Blues, Moritat oder
Ballade poetisch, absurd-komisch oder auch verzweifelt klingen. Der Tod ist in
diesen Liedern präsent, dass es tröstlich ist, wenn es am Schluss mit Bob Dylan heisst: „Just remember that death is not the end.“ – „Denk einfach daran, dass der Tod nicht das Ende ist.“
Die deutsche Autorin Rebekka Kricheldorf, zuletzt im Stadttheater Bern mit Rosa und Blanca sowie Mechanische Tiere vertreten, hat zu den Murder Ballads von Nick Cave ein Stück geschrieben, das zwölf Figuren (sechs Schauspieler und sechs Musiker) in einem zeitlosen Irgendwo versammelt, die einander selbst erlebte, vom Hörensagen bekannte oder anderswo aufgeschnappte Mord-Geschichten erzählen. Die Schauspieler werden begleitet von der bewährten Woyzeck-Band (SE in der Saison 2009/10 in der Inszenierung von Matthias Kaschig), die unter der Leitung des Schauspielmusikers Michael Frei die unverwechselbare Musik von Nick Cave interpretieren.
Deutsch mit englischen Liedtexten
Inszenierung Erich Sidler
Musikalische Leitung Michael Frei
Bühnenbild-Idee Erich Sidler, Bettina Latscha
Bühnenbild-Realisation Erik Noorlander
Kostüme Bettina Latscha
Mary Milva Stark
Loretta Marianne Hamre
Irre Sabine Martin
Geschäftsmann Lukas Turtur
Barkeeper Andri Schenardi
Cowboy Diego Valsecchi
Zausel Sebastian Edtbauer
TV Moderator Markus Signer
Musiker
Gitarre Michael Tüller
Klarinette Thierry Perroud
Cello Kathrin Bögli
Bass Mich Gerber
Schlagzeug Fabian Bürgi / Kevin Chesham
Weitere Vorstellungen: 19./27. Februar // 11./22. März
// 14./19./21./27. Mai // 07./09./16./22./23. Juni 2011