Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: MALALAI - DIE AFGHANISCHE JUNGFRAU VON ORLÉANS // nach Friedrich Schiller - Nationaltheater WeimarUraufführung: MALALAI - DIE AFGHANISCHE JUNGFRAU VON ORLÉANS // nach...Uraufführung: MALALAI -...

Uraufführung: MALALAI - DIE AFGHANISCHE JUNGFRAU VON ORLÉANS // nach Friedrich Schiller - Nationaltheater Weimar

Premiere: 25.08.2017, 20.00 Uhr // Kunstfest Weimar // E-Werk Maschinensaal. -----

Die Legende der Jeanne d´Arc, auch heilige Johanna oder Jungfrau von Orléans genannt, ist in Frankreich ein Nationalmythos. Friedrich Schiller hat dieser jungen Frau, die in einer von Männern dominierten Welt unter Einsatz ihres Lebens für ihre Überzeugung, ihren Glauben und ihr Land kämpft, eines seiner bekanntesten Dramen gewidmet. In Afghanistan erzählt man sich eine ganz ähnliche Geschichte:

Malalai von Maiwand, auch die »afghanische Jungfrau von Orléans« genannt, war eine Sanitäterin im Unabhängigkeitskrieg gegen die britische Kolonialmacht 1880. Als die Afghanen die letzte Hoffnung auf den Sieg verloren hatten und flohen, löste Malalai ihren Schleier, machte eine Flagge daraus und rannte auf den Feind zu. Die Soldaten kehrten um, folgten ihr und gewannen die Schlacht.

 

Sowohl der afghanische Mythos als auch die französische Legende hatten und haben eine nationenbildende, aber auch eine emanzipatorische Funktion, und beide werden - gerade in jüngerer Zeit - von nationalistischen und religiösfundamentalistischen Kräften instrumentalisiert.

 

Die mythische und politische Aufladung dieser weiblichen Freiheitsikonen und Gotteskriegerinnen bildet den Ausgangspunkt von »MALALAI - die afghanische Jungfrau von Orléans«. Das gemeinsam mit französischen, afghanischen, deutschen und israelischen Schauspieler*innen mit muslimischem, jüdischem, christlichem oder atheistischem Hintergrund entwickelte Theaterprojekt setzt dort an, wo die Produktion »KULA - nach Europa« im Jahr 2016 zwangsläufig innehalten musste, da den afghanischen Schauspielern die Einreise nach Deutschland verwehrt geblieben war.

 

Eine Produktion von DNT, Kunstfest Weimar und der KULA Compagnie mit Azdar Theatre (AFG)

In Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum und dem Theater Chur (CH)

 

mit deutschen Übertiteln

 

Inszenierung Robert Schuster

Text & Dramaturgie Julie Paucker

Bühne & Kostüm Eva-Maria van Acker

Head of Movement Martin Gruber

Sounddesign & Geräusche Max Bauer

 

Mit

Gulab Jan Bamik, Hadar Dimand, Said Edris Fakhri, Ahmad Nasir Formuli, Marcus Horn, Thaïs Lamothe, Céline Martin-Sisteron, Mahfoz Nejrabi, Alexandre Ruby, Jonas Schlagowsky, Romaric Séguin, Sulaiman Sohrab Salem, Homan Wesa

 

Licht & technische Leitung

Christian Schirmer

Ton Sarah Hölscher

Produktion Deutsches Nationaltheater Weimar, Kunstfest Weimar

Koproduktion Schauspielhaus Bochum, Theater Chur

Förderung Kulturstiftung des Bundes, Goethe Institut, Institut français Berlin, Institut français Erfurt

 

Transnationales Theaterprojekt von Robert Schuster und Julie Paucker mit deutschen, französischen, afghanischen und israelischen Schauspielern

Koproduktion des DNT und des Kunstfest Weimar

in Kooperation mit dem Schauspielhaus Bochum und dem Theater Chur (Schweiz)

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und das Goethe-Institut

 

27 | 08 | 17 // 20.00 Uhr

03 | 09 | 17 // 18.00 Uhr

 

Weitere Vorstellungen außerhalb des Kunstfests:

(Tickets über das Deutsche Nationaltheater Weimar)

6.9. / 20:00

7.9. / 20:00

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑