Die Aussicht auf plötzlichen Reichtum lockte Ende des 19. Jahrhunderts Tausende von Amerikanern in die unwirtlichen Eiswüsten, wo fernab jeder Staatsgewalt und Rechtsprechung das Gesetz der Wildnis galt. Migration mit wirtschaftlichem Hintergrund ist in der modernen Welt ein noch grösseres Problem, führt mitunter allerdings in gleichermassen rechtsfreie Lebensräume.
Das veranlasst den beliebten Punksänger und Regisseur Schorsch Kamerun (Die Goldenen Zitronen), im Atrium des Schiffbaus eine Art sehr grosse Après-Ski-Bar einzurichten, um dem Irrsinn eines endgültig deregulierten Kapital- und Menschenmarktes auf den Grund zu gehen. Die Aufführungen finden im Freien statt und dauert kanpp eine Stunde; es werden Glühwein und warme Decken gereicht.
Schorsch Kamerun ist Regisseur, Musiker und Autor aus Hamburg. Er ist Mitbegründer und Frontmann der legendären Hamburger Punk-Band «Die Goldenen Zitronen», ist Betreiber des popkulturell stilbildenden «Golden Pudel Klub» in Hamburg und als Solokünstler unterwegs. Seit Ende der 90er Jahre arbeitet Kamerun als Theaterregisseur und zeigte bisher Arbeiten am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspielhaus Zürich, an der Volksbühne Berlin, bei der RuhrTriennale, den Ruhrfestspielen und den Wiener Festwochen. In der letzten Spielzeit inszenierte er am Schauspielhaus «Metropolis – Tötet die Maschine», nach Fritz Langs Film.
Regie Schorsch Kamerun – Bühne Stefanie Grau – Kostüme Karin Jud – Video Heta Multanen – Licht Sascha Haenschke – Dramaturgie Andreas Erdmann
Mit Lisa Marie Fix, Marcus Kiepe, Maik Solbach sowie den Teilnehmern des Praktischen Jahrs am Jungen Schauspielhaus Fabienne Baumgärtner, Joris Peper, Christian Schweizer, Lea Witcher-Braendle