Doch was wird eigentlich aus all den netten, von uns „Usern“ bereitwillig zur Verfügung gestellten Informationen, wenn sie miteinander in Beziehung gesetzt werden? Für Krankenkassen, Lebensversicherer und viele andere wissenshungrige Firmen und Institutionen ergeben die vielfältig generierten Daten ein umfassendes Bild unserer Aktionen, unserer Aufenthaltsorte, unseres mehr oder weniger gesunden Konsumverhaltens, unserer großen und kleinen Laster – kurzum: unserer gesamten Persönlichkeit. Sogar ein Blick in die Zukunft wird möglich: Wir erhalten Antworten auf Fragen, die wir noch gar nicht gestellt haben. Die Algorithmen sind die wahren Götter der Gegenwart, und Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Das einstige Ideal der Transparenz mutiert zum Schreckensbild eines gläsernen Menschen.
In seinem neuen Projekt „Ich habe nichts zu verbergen – Mein Leben mit Big Data“, das derzeit am Schauspiel Essen entsteht und am 3. Oktober ab 19 Uhr im Grillo-Theater zur Uraufführung kommen wird, verknüpft der Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer dokumentarisches und wissenschaftliches Material, Literatur und zeitgenössische Texte zu einer ebenso bissigen wie unterhaltsamen Szenenfolge, in der die Grenzen zwischen real existentem Technologiestand und überspitztem Big Data-(Alb-)Traum fließend verlaufen.
Es spielen: Thomas Büchel, Daniel Christensen, Lisa Heinrici, Ines Krug, Raphaela Möst, Philipp Noack, Jan Pröhl.
Bühne: Thilo Reuther
Kostüme: Michael Sieberock-Serafimowitsch
Dramaturgie: Carola Hannusch.
Kartenvorverkauf: TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen, Tel.: 0201/81 22-200, oder online unter www.schauspiel-essen.de