Geburt, bürgerliches Heldenleben, Abschied und Tod. Kafka und Beckett, Taboris literarische Hausgötter, haben die Szenen wohl inspiriert, aber sein einzigartiger Humor hat sie erfunden. Dirty Don und Professor Geil sitzen „freundlich fressend“ am Tisch bis ihnen schließlich der Appetit vergeht. Lady Milena und Amanda Lollypop, Musen und Rätselfiguren, begleiten Dirty Don in seinem phantastischen Lebenslauf. Oberkellner Nana und ein dramaturgischer Koch sorgen für die Menüfolge.
Tabori verhüllt und offenbart in seinen drei „Gedichten“: Wie in einem zarten Reigen tauchen Figuren und Motive aus seinem Werk auf, halb real, halb imaginär. Figuren auf der Suche nach dem Glück. Naturgemäß ist diese „Mahlzeit“ auch eine Folge von Pannen und Zufällen. Mit feiner Ironie, mit gelassenem Witz, tupft George Tabori das Bild einer „Mahlzeit“ zu einem Lebensbild. Es ist die melancholische Meditation eines 93-jährigen Theatermanns, der immer wieder an sein nächstes Stück denkt, denn seine Heimat ist „ein Bett und eine Bühne“, deswegen ist das Bett der Mittelpunkt der Bühne, in dem Dirty Don aus unruhigen Träumen erwacht und hellwach weiterträumt.
Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Inszenierung: George Tabori
Bühne: Daniel Reim
Kostüme: Margit Koppendorfer
Musik: Hans-Jörn Brandenburg
Mit: Margarita Broich / Ursula Höpfner (Lady Milena/Amanda Lollypop);
Hermann Beil (Ein Dramaturg),
Gerd Kunath (Professor Geil),
Peter Luppa (Oberkellner Nana),
Veit Schubert (Dirty Don)