Wenn man sich die Bankangestellten und die Chefs und die Vizechefs dieser Filiale ansieht, sieht man Menschen mit allen möglichen Komplexen und Krankheitssymptomen. Gesund ist hier niemand. Alle haben ihre persönliche Sicht auf das Geld und die Welt, aber bei allen ist auch irgendetwas verloren gegangen, verschüttet. Alle haben versteckte, geheime Wünsche, die sie nicht leben können.
Da mögen die Renditen ins Unfassbare steigen, da mögen die Bonus-Zahlungen astronomische Dimensionen annehmen, wenn man sich nur noch als Rädchen im unentwegten Kreislauf des monetären Getriebes versteht, bleibt das persönliche Glück auf der Strecke. Aber was ist das, das Glück und das Geld? Und hat man Zeit darüber im Alltag, den es zu bewältigen gibt, nachzudenken? Wozu lohnt es sich, jeden Morgen aufzustehen?
Ins Grab kann man es nicht mitnehmen und essen kann man es auch nicht – aber die Geld-Geschäfte laufen, mal besser, mal schlechter. Man arbeitet bis der Bankschalter schließt, von Montag bis Freitag, irgendwann ist Wochenende, irgendwann ist Urlaub und dann arbeitet man wieder bis der Bankschalter schließt, irgendwann ist Wochenende, irgendwann ist … wenn - wenn nicht eines Tages einer käme wie der Oggi: Ozren Prkljencic, ein bosnischer Automechaniker, der von Kindern träumt und einer Hebebühne für seine Werkstatt. Und plötzlich verschieben sich die Dinge, Vorurteile lösen sich auf und neue Blickwinkel eröffnen sich. Ein märchenhafter Neuanfang in ein anderes Leben?
Regisseur und Autor Sandy Lopičić wurde am 5.5.1973 in Stuttgart geboren. Die ersten 14 Jahre verbringt er in Esslingen, wo er auch ins Musikgymnasium ging. Im Alter von 14 Jahren zieht er zu seiner Großmutter nach Sarajevo (Bosnien/Herzegowina) und besucht dort die Musikmittelschule Sarajevo. Mit 18 Jahren geht er nach Graz, wo er ein Klavierstudium (Klassik und Jazz) absolviert und wo er seitdem mit seiner Familie lebt und arbeitet. In den Kriegsjahren 1992-96 hat er sich stark für den Frieden in seinem Land eingesetzt und war Mitbegründer des Klubs Bosnisch-Herzegowinischer Studenten. Mit 22 Jahren wird er, nach mehreren kleinen Engagements, als Musikalischer Leiter bei den Vereinigten Bühnen Graz tätig und gründet im Zuge dessen sein eigenes Orchester. Mit seinem legendären, wilden 15-köpfigen „Sandy Lopicic Orkestar“ tourt er seit 1999 durch ganz Europa. Als Bühnenkomponist, Musikalischer Leiter und Regisseur hinterließ er seit 1995 seine Handschrift u. a. am Burgtheater Wien, Thalia Theater Hamburg, Schauspielhäuser Graz und Wien, Staatstheater Nürnberg und Volkstheater Wien. Im Januar 2008 hatte am Landestheater Linz die von ihm rekonstruierte und inszenierte Urfassung von Im Weißen Rössl Premiere.
Inszenierung Sandy Lopičić
Musikalische Leitung Patrick Lammer
Kostüme Silke Fischer
Bühne Alois Gallé
Dramaturgie Franz Huber
Mit Franziska Cramer, Nicola Gerbel, Julia Ribbeck, Gunda Schanderer;
Ljubiša Lupo Grujčić, Sven-Christian Habich, Klaus Köhler, Patrick Lammer
Bank Band Wolfgang Bründlinger /Gerald Harrer /Patrick Lammer /Ewald Zach
Weitere Termine 14., 16., 26. und 30. Oktober 2009; 4., 12. und 25. November 2009; 1. und 31. Dezember 2009; 12., 15. und 30. Jänner 2010