In Männerkleidung absolviert sie erfolgreich ihre Geschäftsreise, doch nach ihrer Rückkehr in die Firma gerät allmählich alles aus den Fugen. Wer ist Frau Schmitz eigentlich? Welche Kleidung passt zu ihr? Und was für Erwartungen hat ihre Umgebung an sie, als Ehefrau, als Arbeitskollegin, als Konkurrentin?
Lukas Bärfuss verbindet eine enge Zusammenarbeit mit der Regisseurin Barbara Frey und dem Schauspielhaus Zürich, in dessen Auftrag sein neuestes Stück FRAU SCHMITZ entsteht: Während seiner Zeit als Dramaturg am Schauspielhaus wurden „Malaga“ (2010), „Zwanzigtausend Seiten“ (2012) und „Die schwarze Halle“ (2013) hier uraufgeführt. Barbara Frey, deren Zusammenarbeit mit dem Autor 2003 mit dem Stück „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ in Basel begann, inszeniert mit FRAU SCHMITZ ihre vierte Bärfuss-Uraufführung.
In seinen Stücken und Romanen geht der Schweizer Autor Lukas Bärfuss den grossen moralischen Fragen der Gegenwart auf allen Ebenen nach: das Zeitlose, das er in messerscharfen Szenen seziert, hat bei ihm ebensolche Kraft, wie die Bearbeitung von Themen wie Rohstoffhandel, dem Bergier-Bericht, Sterbehilfe oder Neokolonialismus. In seinen Romanen begegnen uns auch essayistische Passagen, seine Essaysammlung „Stil und Moral“ ist zugleich ein literarischer Wurf. Mit seinen Gesprächsreihen und Artikeln stellt Bärfuss auch in der nichtliterarischen Öffentlichkeit der Schweiz eine selten kraftvolle Stimme dar. Er ist einer der profiliertesten Gegenwartsautoren und Intellektuellen
des Landes.
Barbara Frey war nach Arbeiten u.a. am Theater Neumarkt, am Nationaltheater Mannheim und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg von 1999 bis 2001 Hausregisseurin an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2005 bis 2008 in gleicher Funktion am Deutschen Theater Berlin. Wiederholt
inszenierte sie am Theater Basel, am Bayerischen Staatsschauspiel in München („Onkel Wanja“ wurde 2004 zum Berliner Theatertreffen eingeladen), am Burgtheater Wien und bei den Salzburger Festspielen.
Am Schauspielhaus Zürich führte sie 2005 bei Ibsens „John Gabriel Borkman“ und 2007 bei Schnitzlers „Reigen“ Regie. Seit der Spielzeit 2009/10 ist Barbara Frey Künstlerische Direktorin, seit 2011/12 Intendantin des Schauspielhauses Zürich. Seitdem waren hier in ihrer Regie Schillers „Maria Stuart“, Shakespeares „Was ihr wollt“, die Uraufführung „Malaga“ von Lukas Bärfuss, Marieluise Fleissers „Fegefeuer in Ingolstadt“, das Edgar Allan Poe-Projekt „A Dream Within a Dream“ und „Platonow“ von Anton Tschechow zu sehen. In der Spielzeit 2011/12 inszenierte sie Büchners „Leonce und Lena“ und „Richard III.“ von William Shakespeare, 2012/13 Ibsens „Baumeister Solness“, „Der Menschenfeind“ von Molière sowie – im Rahmen von „Arm und Reich – „Die schwarze Halle“ von Lukas Bärfuss. 2013/14 eröffnete sie mit Kafkas „Prozess“ die Spielzeit im Pfauen und inszenierte Goldonis „Der Diener
zweier Herren“, 2014/15 waren ihre Inszenierungen von Tschechows „Drei Schwestern“ und „Yvonne, die Burgunderprinzessin“ von Witold Gombrowicz zu sehen, 2015/16 folgten die Deutschsprachigen Erstaufführung von Jon Fosses „Meer“ und das zusammen mit Fritz Hauser entstandene Projekt „Nachtstück“. Im Mai 2016 wurde Barbara Frey für ihre Verdienste um das Theaterschaffen in der Schweiz der Schweizer Theaterpreis verliehen.
FRAU SCHMITZ
von Lukas Bärfuss
Regie Barbara Frey
Bühne Bettina Meyer
Kostüme Bettina Walter
Video Bert Zander
Licht Rainer Küng
Dramaturgie Andreas Karlaganis
Mit:
Frau Schmitz Friederike Wagner
Frau Schmitz Lambert Hamel
Leni, die Ehefrau Susanne-Marie Wrage
Valerie, die Tochter Lisa-Katrina Mayer
Carl, ihr Freund Dominik Maringer
Rolf, der Chef Markus Scheumann
Sven, ein Projektleiter Gottfried Breitfuss
Mara, die Personalerin Carolin Conrad
Julius, ein Angestellter Milian Zerzawy
Dr. Julie Gerber, eine Ärztin Henrike Johanna Jörissen
Weitere Vorstellungen im Pfauen
24. Oktober, 20 Uhr
30. Oktober, 19 Uhr
4./ 9./ 16./ 17./ 28. November, jeweils 20 Uhr
13./ 20. November, 15 Uhr
Weitere Vorstellungen sind in Planung.