zwei Krüppel, die an Beckettsche Clowns erinnern, aber auf keinen Godot mehr hoffen dürfen; der Alleinerziehende Klaus Alberts, dessen Tochter bei einem Autounfall ums Leben kam, und der einen Adressaten für seinen Schmerz sucht; Kandidaten einer Talkshow, die ihre persönlichen Botschaften ans All senden wollen. Und Kleist, der Autor, dem „auf Erden nicht zu helfen war“. Sie alle leiden an der kosmischen Verlorenheit, und nur
der „Leiter des Fortgangs“ sorgt noch für etwas Unterhaltung inmitten der Leere.
Doch Lotz‘ Figuren wollen sich nicht abfinden mit der Sinnlosigkeit ihres Daseins. Sie kämpfen um ein Leben nach dem Tod, beharren auf ihren Sehnsüchten, riskieren ihr Leben für fixe Ideen. Und selbst dem „Leiter des Fortgangs“ fällt es immer schwerer, seinen Unterhaltungsbetrieb routinemäßig am Laufen zu halten. Das Theater des Absurden wie der Dadaismus standen
Pate bei diesem Stück, das von der verzweifelt-komischen Suche seiner Figuren nach Zugehörigkeit, Anerkennung, Liebe erzählt.
Wolfram Lotz, geboren 1981 in Hamburg, studiert seit 2007 Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Für sein Stück Der große Marsch wurde er mit dem Publikumspreis und dem Werkauftrag des Stückemarkts beim Theatertreffen 2010 ausgezeichnet. 2011 erhält er außerdem den Kleist-Förderpreis, den die Kleist-Stadt Frankfurt/Oder, die Ruhrfestspielen Recklinghausen und das Kleist Forum Frankfurt/Oder in
Zusammenarbeit mit der Dramaturgischen Gesellschaft vergeben.
Regie: Annette Pullen / Ausstattung: Iris Kraft / Dramaturgie: Hans-Peter Frings, Elisa Liepsch
mit: Ulrike Knobloch, Xenia Noetzelmann, Elke Wieditz; Markus Fennert, Martin Andreas
Greif, Simon Zagermann