Was tat Hrant Dink? Er schrieb. Seit 1996 gab er die Zeitung Agos heraus, die einzige armenisch-türkische Tageszeitung. Dort schrieb er, mit anderen, für die Aussöhnung zwischen Armeniern und Türken. Fürdie Anerkennung der historischen Wahrheit, gegen die Leugnung des Völkermordes an den Armeniern in den Jahren 1915–1923.
Die armenische Dichterin Anna Davtyan hat kein biografi sches Stationendrama geschrieben,
sondern nähert sich Hrant Dink ganz sachte und behutsam, wie auf einer elliptischen Bahn – mal
näher, mal ferner. Davtyan erzählt uns vom verlorenen Berg Ararat, von Bujmiwa, einer Tänzerin in einem
Istanbuler Nachtclub, sie erzählt davon, wie begehrt das rote Sauerwasser der Armenier als Heiltrank bei
den Türken war und wie friedlich die Völker auf der armenischen Erde einst zusammen gelebt hatten. In
sechzehn poetischen Miniaturen ruft Anna Davtyan Hrant Dink und sein Lebensthema in Erinnerung.
vor sechs Jahren hat Schauspieldirektor Matthias Gehrt am Gemeinschaftstheater die Reihe „Außereuropäisches Theater“ ins Leben gerufen. Seither konnte das Publikum bemerkenswerte Inszenierungen sehen, realisiert von Regisseuren aus dem Iran, Nigeria, Mexiko, dem Libanon, Japan und Brasilien.
Mit „Eine Schiffsladung Nelken für Hrant Dink“ ein Stück in der Krefelder Fabrik Heeder uraufgeführt, das die Geschichte Armeniens in den Mittelpunkt rückt: exklusiv für das Gemeinschaftstheater geschrieben von der armenischen Autorin Anna Davtyan, inszeniert von der armenischen Regisseurin Zara Antonyan
Mit: Denise Matthey, Joana Tscheinig und Jonathan Hutter
Inszenierung: Zara Antonyan
Bühne & Kostüme: Rina Rosenberg
Inszenierungsmitarbeit: Stephen Ochsner
Dramaturgie: Martin Vöhringer