Torsten Händlers Choreographie geht zwar von einer bestimmten Deutung aus, bezieht andere aber durchaus ein. „Ein Tag bei Norma“ spielt an einem Ort der Begegnung. Ständig kommen Menschen hierher und gehen wieder. Wenige bleiben. Absurde Situationen wechseln mit solchen, die nachdenklich stimmen. In Alltäglichkeit mischen sich einzigartige, unvergleichliche Begebenheiten.
Im Mittelpunkt stehen neben Norma, einer jungen Frau: ihr Chef, ein Praktikant und ein junger Mann. Den roten Faden der Erzählung bildet die zarte Liebesgeschichte Normas und des jungen Mannes. Um die zentralen Figuren entwickelt sich ein Kaleidoskop tänzerischer Charakterisierungen und überschäumender Phantasie.
Der Chemnitzer Komponist und Spezialist für grenzüberschreitende Musik Steffan Claußner schuf für diesen Ballettabend eine Klangcollage aus Alltagsgeräuschen und verband sie mit Musik der amerikanischen Minimal-Music-Ikonen John Adams und Philip Glass. Streckenweise werden die Tänzer selbst zu tanzenden Musikern. Aber auch Bellinis Arie „Casta Diva“ aus der Oper „Norma“ wird zu hören sein.
Nach dem großen Erfolg des Märchens „Die kleine Meerjungfrau“ in der vergangenen Spielzeit kreiert Torsten Händler am Staatstheater Cottbus erneut eine Choreographie, die auf die künstlerische Persönlichkeit jedes einzelnen Tänzers zugeschnitten ist. Für diese Produktion wurden zusätzlich Gäste verpflichtet, so dass den Ballettfan ein deutlich größeres Ensemble erwartet als sonst.
Choreographie und Inszenierung: Torsten Händler
Musik: Steffan Claußner, John Adams, Philip Glass und Vincenzo Bellini
Ausstattung: Manuela Geisler
Mit: Weinina Weilijiang (Norma), Marek Balaz (Ein junger Mann), Aslanbek Kotsoev (Der Filialleiter), István Farkas (Ein Praktikant); In wechselnden Rollen: Sandrine Berset, Undine Förster, Julia Grunwald, Jennifer Hebekerl, Sofia Kapourani, Sebastian Grundler, Marek Mader, Dirk Neumann