Maik stand vor zwanzig Jahren an der deutsch-deutschen Grenze, als auf Republikflüchtlinge noch scharf geschossen wurde. Nach der Wende ging Maik in den Westen, lebte die neue Freiheit aus, begann zu trinken. Doch die Grenze verlässt ihn nicht: der „Stacheldrahtmann“, ein Gespenst aus seiner Vergangenheit, sucht ihn regelmäßig heim.
Auch Richard trinkt viel. Er war als Freiwilliger der Bundeswehr in Afghanistan, sah dort Selbstmordattentäter und viel „Scheißestaub“, so nennen Soldaten in Afghanistan die trockene, vom Wind aufgepeitschte Erde. Nun treffen sich beide in einer Entzugsklinik. Doch keiner von ihnen will mit dem Trinken aufhören. Und so brechen sie aus und landen geradewegs in der nächsten Kneipe. Doch auch wenn das Bier wieder fließt, werden die Probleme nicht kleiner, im Gegenteil!
REGIE Henning Bock BÜHNE & KOSTÜME Nina Zoller DRAMATURGIE Thomas Spieckermann
MIT Simone Mende; Ronald Funke, Natanaël Lienhard, Matthias Rott
Dirk Laucke wurde 1982 in Schkeuditz geboren und studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin. 2006 wurde er zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens eingeladen. Mit ALTER FORD ESCORT DUNKELBLAU gewann er 2006 den Kleist-Förderpreis; das Stück wurde im selben Jahr beim HEIDELBERGER STÜCKEMARKT in einer Szenischen Lesung präsentiert und für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert; die Uraufführung wurde auf dem HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 07 gezeigt. Laucke war Stipendiat beim Autorenlabor des Düsseldorfer Schauspielhauses und wurde zum Autor des Jahres 2007 durch die Fachzeitschrift Theater heute gekürt. Sein Stück SILBERHÖHE GIBTS NICH MEHR, das er auch selbst inszenierte, gastierte beim STÜCKEMARKT 08. 2009 erhielt er den Lessing-Förderpreis des Freistaates Sachsen. Für das europaweite Projekt AFTER THE FALL des Goethe-Instituts arbeitet Laucke an einem Auftragswerk, das im Oktober 09 am Staatsschauspiel Dresden uraufgeführt wird. Wir freuen uns, dass der junge, vielbeschäftigte Autor unseren HEIDELBERGER STÜCKEMARKT eröffnet und damit eine kontinuierliche Zusammenarbeit fortgesetzt wird, die 2006 begann.
Auftragswerk des Theaters und Philharmonischen Orchesters der
Stadt Heidelberg