In dieser Oper singt der Chor: »Wir sind im Aquarium/Larifariarium /Relativitätstheorie, ha, ha, ha/ Laser- und Solarenergie, hä, hä, hä/wir kaufen, verkaufen und horten und sparen/wir stehlen, betrügen und täuschen und sammeln/ Kein Mitleid! Kein Erbarmen!/ Aber hinter Glas, dort ist die Welt /hoffnungslos ahnen wir sie.« In anderen Worten, diese Oper befasst sich mit unserer Zeit. Sie schildert unseren Egoismus und gleichzeitig die Absurdität dieses Egoismus. Wir ahnen, dass es außerhalb unseres Aquariums eine Welt von Frieden, Gerechtigkeit und Nächstenliebe gibt, sind aber außerstande, sie für uns zu verwirklichen. Unsere Religionen, nicht zu letzt die Religion des technischen Fortschritts und der Naturwissenschaft, an der wir hängen und an die wir glauben, hindern uns daran.“ (Georg Kreisler)
Georg Kreisler
»Die Welt ist für mich ein Pulverfass, das zum Ziel hat, mich zu explodieren.« Kreisler ist ein Phänomen. Er ist nicht nur einer der bekanntesten Kabarettisten und Komponisten unserer Zeit, sondern auch ein Mann, der es in gleich drei Disziplinen zu unerreichter Meisterschaft gebracht hat: auf die Füße zu treten, vor die Köpfe zu stoßen und die Augen zu öffnen. Er gilt als Meister der Sprache, bekannt geworden vor allem durch seine hintergründigen und makabren Chan-sons, seinen rabenschwarzen Humor und kompromisslose Kritik an Gesellschaft und Politik. Kreislers „böse“ Lieder haben sich längst als zeitlose Klassiker entpuppt, deren bissiger Witz nach wie vor seinesgleichen sucht.
Der 1922 in Wien geborene Komponist erlebte nach der Annexion Österreichs 1938 die Juden-verfolgungen des deutschen Naziregimes. In die USA emigriert, begann er dort seine musikalische Karriere. 1955 kehrte Kreisler nach Österreich zurück. Heute lebt er in Salzburg. Neben über 500 Liedern schrieb er Romane, Essays, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Opern. Durch unterschiedliche Eigenproduktionen und Gastprogramme ist das Volkstheater Rostock mit seinem Werk über viele Jahre verbunden. Dass es gelungen ist, die Uraufführung seiner zweiten Oper in Rostock zu inszenieren (Regie: Corny Littmann), kennzeichnet einen der Höhepunkte des Spielplanes für die Saison 2009/ 2010 am Volkstheater.
Musikalische Leitung: Peter Leonard/
Inszenierung: Corny Littmann
Ausstattung: Falk von Wangelin/
Choreinstudierung: Ursula Stigloher
Mit: Olaf Lemme, Mark Bowman-Hester, Lucie Ceralová, Michael Scarcelle, Ines Wilhelm, Lisa Mostin, Herren des Opernchores, Es spielt die Norddeutsche Philharmonie Rostock
Nächste Vorstellung: Dienstag, 24. 11. (19:30 Uhr), Großes Haus (weitere Termine entnehmen Sie bitte unseren Monatsspielplänen)
Karten: 0381 381 4700 oder www.volkstheater-rostock.de