Die DIN A 13 tanzcompany zählt zu den weltweit führenden mixed-abled Tanzensembles. Die neue Produktion „bodyRealities – CityCodes“ beschäftigt sich mit den vielschichtigen Strukturen dieser Stadt und ihrer Bewohner.
Der Körper ist ein lebendiges Zeichen seiner Kultur, sowie seines örtlichen und architektonischen Lebensraumes. Was immer wir mit unserem Körper tun, welche Einstellung wir zu ihm haben, wie wir ihn bewerten, empfinden und welche Bedeutung wir dem Körper zuschreiben, all das ist geprägt von der Gesellschaft und der Kultur, in der wir leben.
Zusammen mit den Medienautoren Miriam Jakobs und Gerhard Schick spürte die Choreographin Gerda König diesen Zusammenhängen bereits im Jahr 2016 in Sri Lanka nach.
Nun führte die Recherche das künstlerische Team in die afrikanische Metropole Accra in Ghana. In den urbanen Räumen der Großstadt finden sie ländliche Strukturen, in informalen Siedlungen mit eigener Verwaltung organisiert. Diese Slumsiedlungen ziehen sich immer wieder entlang eines Flusses, einer Bahnschiene oder auch entlang einer Straße von Hochhäusern, wo Werte und Produkte der Globalisierung hinter geleckten Glasfenstern für einen Großteil der Bevölkerung unerreichbar scheinen. Der Versuch, Stadt und Menschen zu verstehen, führt unweigerlich zur Auseinandersetzung mit vergangener und moderner Sklaverei, den Folgen von Kolonialisierung und Globalisierung. Accra ist ein Schmelztigel aus Vergangenheit und Gegenwart, unterschiedlichsten ethnischen Gruppen, Sprachen und Kulturen.
Hintergrund
Die Soziologie des Körpers beschäftigt sich, als junges Teilgebiet der Soziologie, mit der wechselseitigen Durchdringung von Körper und Gesellschaft.
Der Körper ist zwar Teil der Natur und als solcher ihren Gesetzen unterworfen, doch unterscheidet sich die Art und Weise, wie diese natürliche Seite des Körpers wahrgenommen, bewertet und gelebt wird, je nach Epoche, Kultur und Gesellschaft. Das grundlegende Ziel der Soziologie des Körpers besteht darin, herauszuarbeiten, wie der menschliche Körper als gesellschaftliches Phänomen zu verstehen ist. Dabei untersucht sie Prozesse, in denen der Körper zum Produkt und Produzenten von Gesellschaft wird und setzt sich mit der gegenseitigen Bedingtheit jener Mechanismen auseinander, die einerseits auf den Körper einwirken und ihn so zu einem sozialen Phänomen machen und die andererseits Sozialität durch körperliche Praktiken und Empfindungen herstellen.
Künstlerische Ltg./Choreographie: Gerda König
Filmautoren: Miriam Jakobs, Gerhard Schick
Tänzer: Mark Nii Lomo Lomotey, Alfred Quarshie
Musik: Edward Ayikoe
Kostüme: Ellen Afriyie Anim
Bühnenbild: n.b.
Licht: Gerd Weidig
Dramaturgie: Anika Bendel
Videotechnik: n.b. (Bühnenstück)
Produktionsassistenz in Ghana: Michael Oppong Takyi
Produktionsassistenz in Deutschland: Anna-Rebecca Thomas
Produktionsleitung: Anika Bendel
Eine Produktion von VisAbility e.V., in Kooperation mit DIN A 13 tanzcompany und Tanzfaktur Köln.
Gefördert durch Landschaftsverband Rheinland, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kulturamt der Stadt Köln, Kunststiftung NRW, Kämpgen Stiftung, Lichtken Stiftung, Goethe-Institut Accra und iDAS nrw.
Tickets: Reservierungen info@tanzfaktur.eu / 0221 222 00 583