Auf den ersten Blick wirkt Köln gar nicht so unwahrscheinlich wie es ist. Viele Kölner halten ihre Stadt für völlig selbstverständlich, ja mehr noch, für ganz unvermeidbar. Das ist leider falsch. Köln ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit und war tatsächlich unvorhersehbar – selbst für römische Auguren. Denn wie sollte es auf dem Höhepunkt der römischen Antike, einer Welt ganz nach dem Geschmack der Männer, ein einzelnes Weib schaffen, dem Ort seiner Kindheit das kaiserliche Stadtrecht und dann auch noch den eigenen Namen zu verleihen? Kein Wunder, dass sich um Agrippina, die Stadtgründerin Kölns oder Colonia Claudia Ara Agrippinensium, kurz CCAA, wie es damals hieß, Legenden und Fabeln stricken.
Mord, Unzucht und Intrigen wurden Agrippina – der Urenkelin des Augustus, Schwester des Caligula, Frau des Claudius und nicht zuletzt die Mutter des Nero – von den Geschichtsschreibern vorgeworfen, um sich ihren unerhörten Aufstieg zu erklären. Je nach Quellenlage entpuppt sich Agrippina als Strategin und männlicher als alle Männer um sie herum, oder als Luder weiblicher List und Heimtücke, bedenkenlos im Einsatz ihrer Reize? Jetzt verschaffen sich die Untoten Gehör...
Es spielen Anja Herden, Ruth Marie Kröger, Suse Wächter
Musiker Christoph Clöser, Jörg Follert, Thomas Klein
Regie, Puppen: Suse Wächter, Texte: Stefan Schwarz, Suse Wächter u.a., Bühne: Constanze Kümmel, Jo Schramm, Video: Jo Schramm, Kostüme: Annett Lausberg, Musik: Jörg Follert, Dramaturgie: Lucie Ortmann
Weitere Vorstellungen am 28. und 30. November