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Uraufführung Tanzabend: "Kunstraub" vo Mauro de Candia, Theater Osnabrück

Premiere am Samstag, 10.10.2020, 19.30 Uhr, Theater am Domhof

Abstand halten, nicht berühren, mit dem Gegenüber auf Distanz kommunizieren. Nein, es geht nicht um Verhaltens- und Hygiene-Regeln in Corona- Zeiten, es geht um den Besuch in einem Museum. Für den gelten diese Verhaltensregeln schon immer: mit den Augen schauen und nichts anfassen; keinen Schritt weiter, als bis ca. 1,5 Meter vor ein kostbares Gemälde treten, beziehungsweise hinter den Absperrvorrichtungen bleiben, damit kein Alarm ausgelöst wird; das Tempo drosseln, um den Körper besser unter Kontrolle zu halten und nicht unachtsam anderen Besucher*innen in die Quere zu kommen oder einen (Kunst-)Gegenstand (Skulptur, Installation) zu beschädigen. Rücksicht walten lassen und auf andere Besucher*innen achten, um sie in ihrer Betrachtung der Kunstwerke nicht zu stören.

 

In Kunstraub, dem ersten Tanzabend der neuen Spielzeit, das sich an die durch Corona bedingten Sicherheitsmaßnahmen halten muss, spielt Mauro de Candia mit diesen Verhaltensregeln und reizt sie in Richtung Langsamkeit und Schnelligkeit, physische Distanz und geistig/seelische Nähe, Innen- und Außenbetrachtung bis ins Äußerste aus.

Im ersten Teil geht es um Besucher*innen unterschiedlichen Charakters und Typus, die sich in einer Kunstsammlung den Werken und besonders einem berühmten Gemälde betrachtend „nähern“. Als jemand unbemerkt und unerkannt dem Bild zu nahekommt, ertönt der Alarm – das Werk ist verschwunden, die Kunst geraubt. Aber wohin ist sie entschwunden?

Wird der zweite Teil dieses Rätsel lösen können? Werden die Figuren, die dem gestohlenen Gemälde entsprungen scheinen und sich in bizarrer Geschwindigkeit und grotesker Manier artikulieren, den Täter enttarnen? Oder sind sie selbst Teil dieses mysteriösen Geschehens?

Choreografie, Bühne, Kostüme Mauro de Candia
Musik Misagh Azimi
 Choreografische Assistenz Leonardo Centi
Video Jan van Triest
Dramaturgie Patricia Stöckemann

 

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