Eindringlich lässt die Autorin die Verletzlichkeit spüren, die mit Intimität einhergeht, und zeigt, wie sich im Verhältnis der Menschen zu Sex große Themen einer Gesellschaft abbilden. Denn die dominierenden Rollenbilder und Machtstrukturen schreiben sich unmittelbar in unsere Körper und in unser Begehren ein.
Sex ist also zweifellos politisch, aber ist das Sprechen über Sex auch revolutionär? Die bis auf Jane und John namenlosen Figuren tasten sich im Stück an diese Fragestellung heran, suchen nach einer Sprache für ihr Begehren und ihre Lust – und für die Verletzungen, die sie erfahren haben.
Zum*r Regisseur*in
Nach einem Jahrzehnt als leistungsschwimmende Person auf der Nudelsuppe dahintreibend, entschied sich Sebastian Klinser (dey/deren/demm) schließlich für einen Weg an Land. Dort angekommen verirrte dey sich jedoch prompt im Dickicht der Geisteswissenschaften (die dey alle erfolgreich abbrach), erst über viele Umwege fand Sebastian doch noch eine Lichtung: Theater.
Nach Zwischenstopps in der Komparserie und als Hospitanz wurde die Freie Szene Wiens als Regieassistenz schnell zum Zuhause. Mit der Spielzeit 2020.2021 folgte dann ein Umzug ans Schauspielhaus Graz. Nebenbei ist dey auch in Vereinen und Initiativen aktiv - so mitbegründete Sebastian etwa theater:morgen – Verein zur Förderung und Demokratisierung des nachhaltigen, postmigrantischen sowie queer-feministischen Potenzials von Theater, bei dem dey als Vorstandsmitglied sowie in der Chef*innenredaktion tätig ist.
Als Regieassistenz hatte Sebastian schon mit ganz, ganz vielen tollen künstlerischen Teams an verschiedensten Häusern das Vergnügen. Seit 2021 verwirklicht dey zunehmend auch eigene Regieprojekte. So etwa "König Ubu" bei den Sommerspielen Melk, den Hörspaziergang “(Un)sichtbare Geschichte” am Schauspielhaus Graz oder die Uraufführung von “Sex Play” im November 2022 ebenfalls am Schauspielhaus Graz.
Sebastian macht Theater aus queer-feministischer Perspektive auf, neben und abseits von “klassischen” Bühnen, selbst öffentliche und digitale Räume sind vor demm nicht sicher. Dey arbeitet dabei kollektiv und heterarchisch: Als Regie sieht Sebastian deren Aufgabe darin, einen konsensbasierten, empowernden Rahmen zu setzen, innerhalb dessen sich das gesamte Team wertgeschätzt einbringen und austauschen kann. So wird ein gemeinsames Inszenieren von Geschichten möglich, die zur Hinterfragung und Herausforderung von Vergangenheits-, Gegenwarts- und Zukunftsvorstellungen unserer Gesellschaft einladen. Mit Winter 2022 kehrt Sebastian als freie Regie nach Wien zurück.
Regie Daniel Foerster / Sebastian Klinser*
*krankheitsbedingte Übernahme der Inszenierung von Sebastian Klinser ab 7.11.22
durch Daniel Foerster
Bühne Kathrin Eingang
Mitarbeit Bühne Jakob Kaltenbrunner
Kostüme Jenny Theisen
Musik Jan Preißler
Die Songtexte von Jan Preißler sind auf der Grundlage von Patty Kim Hamiltons „SexPlay“ entstanden
Dramaturgie Elisabeth Tropper
Theaterpädagogik Julia Gratzer
Mit Lisa Birke Balzer
Aleksandra Ćorović
Maximiliane Haß
Alexej Lochmann
Sebastian Pass
Mi, 23. Nov 20:00
Mi, 30. Nov 20:00
Di, 06. Dez 20:00
Fr, 09. Dez 20:00
Mi, 21. Dez 20:00
Do, 29. Dez 20:00