Geschichten von Lebenden, Geschichten von Toten, mehr von Toten mittlerweile. Denn aus dem Text spricht eine Stimme, die sich als die letzte fühlt: "Nach mir ist es unwiderruflich aus mit den Jelineks! Alle weg, alle futsch, außer mir." So nimmt die Autorin "die letzten Meter" zum Anlass, auf die eigene "Lebenslaufbahn" zu schauen, auf die „Untaten“ der eigenen Vergangenheit, auf die "Untoten" ihrer Biografie.
Sie erzählt von ihren Eltern und Großeltern, vom jüdischen Teil ihrer Familie, von Verwandten, die vertrieben und ermordet wurden, von Flucht und Verfolgung, von der Entschädigung der Täter, von alten und neuen Nazis, früher und heute. Sie schreibt als beschuldigte Klägerin, als Opfer und als Anwältin. Über sich. Über Deutschland. Mal in sich überschlagenden Kaskaden aus Wut und Wort. Mal als Erinnerung an die Vergessenen und als Trauerlied von seltener Klarheit.
Jossi Wieler, den seit dreißig Jahren eine enge Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek verbindet, bringt mit Angabe der Person einen ihrer bisher persönlichsten Theatertexte zur Uraufführung.
Regie Jossi Wieler
Bühne und Kostüme Anja Rabes
Komposition und Musik PC Nackt
Licht Matthias Vogel
Dramaturgie Bernd Isele
Mit
Fritzi Haberlandt, Bernd Moss, Linn Reusse, Susanne Wolff