Das Projekt erkundet und definiert Theater ganz neu. In einem viermonatigen Workshop-und Probenprozess stehen die momentanen Belange der jungen Menschen im Fokus.
Die Beteiligten folgen der Spur des Schülers Hans Giebenrath, der seinen Drang nach Freiheit und seine eigenen Interessen hintenanstellt und sich der schulischen Ordnung, der Disziplin und der Angst vor dem Scheitern fügt. Physischer und psychischer Stress sind die Folge.
Mehr als einhundert Jahre nach der Entstehung wirkt der Roman noch immer aktuell: ein starres Bildungssystem, Leistungsdruck, Eltern mit höchsten Erwartungen sowie extremer Sorge und Vorsicht, durchgetaktete oder nicht vorhandene Freizeit. Mittlerweile kommt noch die Erfahrung der Pandemie hinzu, die die Jugendlichen in Zoom-Kästchen verbannt.
Schule, Uni, soziale Kontakte und hier auch der Theaterraum sind digitalisiert. Aber das Tun ist ganz real. Die Kästchen erzeugen eindrucksvolle Nähe, aus der die Mimik von Sorgen, Ängsten und Einsamkeit erzählt, aber auch von Mut und Stärke. Menschen, die sich zuvor noch nie real begegnet sind, werden im Verlauf mehrerer Wochen zu einer Gruppe.
Regisseur Dominic Friedel inszenierte unter anderem in Berlin, Stuttgart, Bern und Graz. Mit JUGEND OHNE GOTT in der Spielzeit 18/19 leitete er bereits ein partizipatives Projekt am Theater Bonn.
Weitere Vorstellungen: Sonntag, 27. Juni | 18 Uhr
Dienstag, 29. Juni | 19.30 Uhr
Freitag, 2. Juli | 19.30 Uhr