Sie hatten in der Uni München Flugblätter antifaschistischen Inhalts verteilt und waren von Zeugen bei der Gestapo angezeigt worden.
In Udo Zimmermanns Szenen für zwei Sänger und 15 Instrumentalisten erlebt man Bruder und Schwester in der Stunde vor ihrer Hinrichtung. Sie vergegenwärtigen sich die Geschehnisse und die Gründe ihres Handelns. Momente der Angst wechseln mit solchen des Sich-Wieder-Fassens, die Grenzen zwischen Realem und Visionärem verschwimmen. Über allem steht die zeitlos brennende Frage: »Wann beginnt Faschismus?« Nicht erst bei der aktiven Teilnahme, sondern bereits beim Wegschauen. Der Librettist Wolfgang Willaschek griff auf Briefe und Tagebuchaufzeichnungen, aber auch auf Bibelverse und eigene Texte zurück.
Seit ihrer Uraufführung, 1986 in Hamburg im Rahmen der »Opera stabile«, hat Udo Zimmermanns Oper weltweit zahlreiche Aufführungen erlebt. An der Oper Köln stellt sich mit Niki Ellinidou und ihrer Ausstatterin Nefeli Myrtidi ein junges Produktionsteam vor, das mit seinem Konzept für »Weiße Rose« den Europäischen Opernregiepreis 2015 gewann, zu dessen Juroren auch Intendantin Birgit Meyer zählte.
Mit dem Europäischen Opernregie-Preis (EOP) werden junge Regisseurinnen und Regisseure ausgezeichnet, die sich im Rahmen eines Wettbewerbs mit einer besonders überzeugenden Konzeption für eine Musiktheater-Inszenierung durchgesetzt haben. Damit einher geht die Vermittlung der Preisträger an international führende Opernhäuser, wo ihnen die Möglichkeit zur Realisierung ihrer Konzepte gegeben wird. Der EOP, ins Leben gerufen durch den Camerata Nuova e. V., wird im Zwei-Jahres-Rhythmus verliehen und genießt mittlerweile internationale Beachtung.
Szenen für 2 Sänger und 15 Instrumentalisten
nach Texten von Wolfgang Willaschek
Musikalische Leitung Arne Willimczik
Inszenierung Niki Ellinidou
Bühne & Kostüme Nefeli Myrtidi
Licht Nicol Hungsberg
Dramaturgie Georg Kehren & Tanja Fasching
Mit
Claudia Rohrbach › Sophie Scholl
Wolfgang Stefan Schwaiger › Hans Scholl
Gürzenich-Orchester Köln
Weitere Vorstellungen
Do., 27. Oktober › 11.30 Uhr
Fr., 28. Oktober › 11.30 Uhr
Di., 01. November › 18.00 Uhr
Sa., 05. November › 19.30 Uhr
Mi., 09. November › 11.30 Uhr
Do., 10. November › 11.30 Uhr
So., 13. November › 18.00 Uhr
Di., 15. November › 11.30 Uhr*(zum letzten Mal)
Jeweils im StaatenHaus Saal 3