Einfamilienhaus, Rosenbeete, Kinderspielplatz, gute Zugverbindung in die Stadt. Sam und Dinah sind verheiratet, haben ein Kind.
„Trouble in Tahiti“ ist ein Film im örtlichen Kino. In ihn flüchtet Dinah vor ihrer ach so schönen Ehe. Denn trotz allen bürgerlichen Besitzes vereinsamen die Eheleute: Beim Frühstück entsteht der erste Streit des Tages. Sam versucht im Fitnessstudio Anerkennung, Dinah beim Psychiater sich selbst zu finden. Sam sucht seine Rolle in der Gesellschaft und Dinah träumt sich in eine Welt voll Harmonie. Mittags gehen sich die Eheleute aus dem Weg und abends müsste man sich endlich aussprechen. Doch im Kino läuft „Trouble in Tahiti“. Dort kann man – mal wieder – die Wirklichkeit hinter sich lassen.
Leonard Bernsteins 1952 an der Brendeis-University in Massachusetts uraufgeführte Kurzoper beschreibt die Einsamkeit und die Traurigkeit zweier Seelen, die in einem werbeprospekttauglich wahrgewordenen amerikanischen Traum der Nachkriegsjahre doch eigentlich glücklich zu sein hätten. Sein selbstgeschriebenes Libretto vertonte Bernstein stilistisch zwischen Musical und Kurt Weill, zwischen Oper und Jazz, bis hin zu dem Moment, wo emotionale Sprachlosigkeit in Musiklosigkeit mündet: Gesprochener Dialog wird zum Ausdruck der fehlenden Kommunikation der Eheleute. Erst der Gedanke an den Kinofilm bringt die Musik zurück in die Oper, und wenn Sam und Dinah ihrer Realität entfliehen, dann klingt auch die Oper beinahe nach Happy-End. Der amerikanische Traum?
Den gibt es nicht im Leben, nur im Kino.
Dinah ......................................................................Claudia Denise Beck
Sam - deren Ehemann ...........................................Francis Bouyer
Trio:
Girl ..........................................................................Joana Caspar
Boy 1 .......................................................................Thomas Kiessling
Boy 2 .......................................................................Carsten Emmerich
Mitglieder des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier
Statisterie des Theaters Trier
Musikalische Leitung Dirk Erdelkamp
Inszenierung Benedikt Borrmann
Bühnenbild Knut Hetzer
Kostüme Carola Vollath
Dramaturgie Ralph Mundlechner
Weitere Vorstellungen im Oktober: 19. | 22. im Forum