„Der Wiener Stadtgärtner Manfred, genannt „Fredi“, empfindet sich als Feigling und Verlierer und klagt über sein einsames Leben, das sich zwischen dem Kebabstand „Döner-Sheriff“ an der Donau und dem Weinlokal Prinzoszil im Wienerwald abspielt, den nach wie vor skurrile Passanten bevölkern. Die Jugend fällt übereinander her, die alten Witwen stopfen Kuchen in ihre leeren Herzen und observieren das Geschehen. Bis Jennifer auftaucht, die zu stark geschminkte Postangestellte, die sich von ihrem jähzornigen Haberer trennen will, und alles hoffnungsvoll durcheinanderbringt. Vor allem Fredis Innenleben. Döner- und Rosenaktien steigen rasant. Dann überhitzt sich ein national gesinntes Taxifahrerhirn, und der Dönerstand geht in Flammen auf. Und plötzlich mausert sich Fredi auf seine eigene Art zum veritablen Tatmenschen und Liebhaber.“
Allen, denen Wien nicht ganz so geläufig ist, sei noch verraten, dass mit Transdanubien das Wien jenseits der Donau gemeint ist, stromabwärts gesehen auf deren linker Seite, abseits der touristenüberfüllten Innenstadt, weit weg von den weltberühmten Sehenswürdigkeiten Riesenrad und Stephansdom, Staatsoper und Grinzing. Hier sind die beiden transdanubischen Bezirke Donaustadt und Floridsdorf und irgendwo hier hat man auch den Kebabstand zu suchen.
Der Wiener Bernhard Studlar studierte in Berlin Szenisches Schreiben. Hier fernab seiner Heimat überkam ihn wohl ein bisserl das Heimweh und die Lust aus der Distanz über Wien zu schreiben. Entstanden ist ein warmherziges Stück, das von Proleten und Ausländern erzählt, die sich trotz handgreiflichem Rassismus nicht unterkriegen lassen.
Regie: Barbara Herold
Bühne und Kostüme: Ursula N. Müller
Mit: Peter Bocek, Alois Frank, Sara Livia Krierer, Ingrid Lang, Margot Mayrhofer, Gudrun Moser, Wolfgang Pevestorf, Martin Rother, Michael Schiemer, Markus Schramm, Kurt Sternik
Weitere Aufführungen: Do 5., Fr 6., Mi 11 (Freinacht), Fr 13., Sa 21. (mit Einführung) So 22. Juni, jeweils 20.00 Uhr, Theater am Kornmarkt