Regisseur Gregor Horres sagt über seine Inszenierung: „Im Zentrum dieser Geschichte steht die junge Marie, die vor vielen Jahren von ihrem Vater an einen reichen Bauern für Geld verkauft wurde. Inzwischen ist Zeit vergangen. Marie hat sich in Hans verliebt. Um die Heirat zwischen Marie und dem Sohn des reichen Bauern zu realisieren, bedient man sich nun eines Heiratsvermittlers, der alle Hebel in Bewegung setzt, Hans auszuschalten. Was keiner weiß, Hans ist der erste Sohn des reichen Bauern. Er wurde aus dem Haus geworfen und will sich nun an seinen Eltern rächen. Die Eltern planen, ihren zweiten Sohn mit Marie zu verheiraten. Hans' Ziel ist es, diesen Plan der Eltern zu verhindern.
Das Schicksal dieser drei jungen Menschen steht im Zentrum meiner Arbeit. In der dörflichen Gemeinschaft finden diese drei jungen Menschen keinen Halt. Obwohl sie dort leben, sind sie Außenseiter. Die Gemeinschaft trifft sich auf einem Fest, geht dann wieder auseinander. Viel wissen die Menschen nicht voneinander. Sie erkennen noch nicht einmal in dem zugereisten Hans den 'ehemaligen' Sohn des reichen Bauern. Man könnte dies fast als Zeichen einer Erosion des dörflichen Lebens deuten – fast im Sinne des Romans von Juli Zeh „Unterleuten“. Träume, Wünsche, Sehnsüchte besitzen diese jungen Menschen selbstverständlich. Sie wissen, was sie nicht wollen, befinden sich auf der Suche nach ihrem eigenen Weg. Eine Möglichkeit, einen ganz anderen Weg zu gehen, zeigt der Zirkus auf. Innerhalb des Zirkus verbinden sich die Gegensätze. Der Bär tanzt mit der Esmeralda, bekannt für ihre Seitensprünge, unter den Augen des Indianers. Die Welt in dem Dorf glaubt, jedes Problem mit Geld und einem dazugehörigen Vertrag lösen zu können.“
Mit der Oper „Die verkaufte Braut“ wurde Bedřich Smetana zum Nationalkomponisten Tschechiens. Die Ouvertüre und der „Furiant“, ein schneller Volkstanz, werden häufig in Konzertprogrammen gespielt. Die Musik der Oper begeistert durch folkloristisches Flair und lyrische Arien, die sich mit lebendigen Chören abwechseln. Voller Lebensfreude werden typische Charaktere einer Dorfgemeinschaft vor Augen geführt, samt ihren Abgründen und liebenswerten Eigenheiten.
„Die verkaufte Braut“
Komische Oper von Bedřich Smetana
Libretto von Karel Sabina
Deutsche Übersetzung von Kurt Honolka
In deutscher Sprache
Musikalische Leitung Florian Erdl
Inszenierung Gregor Horres
Bühnenbild und Kostüme Jan Bammes
Mit Tomas Möwes, Dorothee Böhnisch, Stamatia Gerothanasi/Anna Gütter, Aleksandar Stefanoski, Jina Choi, Philipp Werner/Benjamin Werth, Dirk Konnerth, Lukas Schmid-Wedekind, Steffen Fichtner/Karel Pajer, Elisandra Melián/Helena Steiner und Spencer Mason
Chor des Theaters Pforzheim
Extrachor des Theaters Pforzheim
Badische Philharmonie Pforzheim
Premiere am Samstag, 16. November um 19.30 Uhr im Großen Haus mit Einführung um 19.10 Uhr im Foyer
Weitere Vorstellungen am So, 24. und Di, 26. November sowie an weiteren Terminen im Laufe der Spielzeit, jeweils mit Einführung 20 Min. vor Beginn im Foyer
Karten gibt es an der Theaterkasse am Waisenhausplatz unter Tel. 0 72 31/39-24 40, im Kartenbüro in den Schmuckwelten und auf www.theater-pforzheim.de
Das Bild zeigt Bedřich Smetana