Die eingereichten Theatertexte wurden anonymisiert von der siebenköpfigen Jury bestehend aus Ingrid Bertel (ORF Vorarlberg Kultur), Christa Dietrich (VN, Kultur), Michaela Spänle (Schauspielerin), Katharina Leissing (Theater Kosmos), Stephan Kasimir (Kurator Kosmodrom), sowie Hubert Dragaschnig und Augustin Jagg (beide Theater KOSMOS) besprochen und bewertet.
Als Siegertext überzeugt hat die Jury den Text „SUPA HELL“ von Sophie Blomen und Max Reiniger. Den AutorInnen „gelingt mit SUPA HELL eine moderne und frische Form des absurden Theaters. Die von ihnen gesetzten Beckett Bausteine „Baum“, „Sand“ und „Sonne“ scheinen wie eine liebevolle Hommage an den Meister des Absurden, die Apokalypse wird zum absurden Spaß.“, begründet Kurator Stephan Kasimir die Entscheidung der Jury.
Der zweite Platz wurde an David Attenberger für „Im inneren des Kuchens“ vergeben. Jury Mitglied Christa Dietrich: „Der Text ist eine Herausforderung, und zwar für die Schauspieler, für ein Regieteam und für das Publikum. Er behandelt die Unberechenbarkeit im Alltag und ein Dilemma, dem wir uns zu stellen haben. Er erzeugt unweigerlich hoch poetische Bilder, die im Idealfall mit der Umsetzung auf der Bühne korrespondieren. Attenberger liefert keine Erklärung, er ruft in leisen Tönen zu einem Abenteuer auf.“
Mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde „Die Ungetrösteten“ von Armin Wühle. „Das Stück wirft einen Blick ins Jahr 2050 auf Basis von Erfahrungen der „Generation Praktikum“. Der Text überzeugt mit starken Bildern, einer von Sarkasmus durchdrungenen Situation und vier Figuren, die immer für Überraschung sorgen können - und das liegt nicht zuletzt an der Vielfalt an Sprachfärbungen, über die der Autor mit unangestrengter Eleganz verfügt.“, so Jurymitglied Ingrid Bertel.
Die vier AutorInnen werden am 10. Juli im Anschluss an dieUraufführungvon „Infantizid, Femizid, Suizid“ bei einer öffentlichen Preisverleihung in Anwesenheit der Jury geehrt. Das Preisgeld ist mit 4.500,- Euro dotiert.
PREMIERE KOSMODROM: Donnerstag, 9. Juli 2020 | 20 Uhr
VORSTELLUNGEN: 10. und 11. Juli, jeweils 20 Uhr
Infantizid, Femizid, Suizid von Felix Kalaivanan und Amos Postner