1. "mutter courage und ihre kinder" von Bertold Brecht
Eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg
von Bertolt Brecht / Paul Dessau
Zum Stück
Brechts großer Klassiker über die eiskalte Mechanik des Krieges und die enge Verknüpfung von militärischer und ökonomischer Zielführung ist in der gegenwärtigen weltpolitischen Lage aktuell wie eh und je. Schauspielerin Olga Strub verkörpert Anna Fierling, die Geschäftsfrau und alleinerziehende Mutter, die mit Härte, Humor und Verhandlungsgeschick versucht, sich und ihre drei Kinder durch den Krieg zu bringen und zwischen den tödlichen Macht- und Profitinteressen der Großen zerrieben wird.
Zur Inszenierung
Ein junges internationales Regie-Team aus Island und Frankreich nimmt sich dieses Stoffes in Konstanz an. Der Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson gehört zu den derzeit interessantesten Nachwuchsregisseuren seiner Generation. Er machte zuletzt mit Arbeiten in St. Gallen, Luzern und Karlsruhe auf sich aufmerksam. Im Januar 2011 wurde seine Luzerner Inszenierung von „Peer Gynt“ von der Theaterplattform „Nachtkritik“ zur bemerkenswertesten Inszenierung des Jahres 2010 gekürt.
Inszenierung Thorleifur Örn Arnarsson
Ausstattung Josef Halldorsson
Musik Gabriel Cazes
Dramaturgie Miriam Reimers
Mit Kristin Muthwill, Jana Alexia Rödiger, Olga Strub; Ingo Biermann, Frank
Lettenewitsch, Michael J. Müller, Yannick Zürcher
Weitere Termine: 14.04., 16.04., 30.04., 04.05., 07.05., 18.05., 31.05. um 20.00 Uhr;
05.04., 07.04., 06.05., 13.05. um 19.30 Uhr; 17.04. um 18.00 Uhr und 11.05. um 15.00 Uhr
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2. "michael kohlhaas" von Heinrich von Kleist
in einer Fassung von Mario Portmann
2011 feiern wir den 200 jährigen Todestag von Heinrich von Kleist; ein guter Grund, einen Blick auf die Kleist’schen Texte zu werfen und ihre Aktualität zu überprüfen. Regis-seur Mario Portmann nimmt sich den Michael Kohlhaas vor und untersucht mit einer eigenen Fassung den dramatischen Sprengsatz, der in diesem Text liegt.
Zum Stück
Was passiert, wenn der Kleinbürger den Schrebergarten verlässt, die Flinte schultert und für seine Gerechtigkeit kämpft? Kleists Text, 1810 erstmals vollständig veröffentlicht, erzählt die Geschichte eines recht-schaffenen Pferdehändlers, dem eines Tages ein übler Streich gespielt wird und dessen Gerechtigkeitsempfinden daraufhin ins Wanken gerät. Weil sich die korrupte Justiz nicht auf seine Seite stellt und für die Widergutmachung seiner Schmach einsetzt, bleibt ihm scheinbar nichts anderes übrig, als selbst den Übeltäter, den Wenzel Junker von Tronka, zu fangen und zu bestrafen. Eine wilde Hetzjagd beginnt, in der Städte in Brand aufge-hen, Unschuldige sterben und die Gerechtigkeit empfindlich in Frage gestellt wird: wie weit darf der Einzelne gehen, sein Recht einzufordern?
Zur Inszenierung
Neben Protestlern um Stuttgart 21, revolutionären Wikileaks-Rächern sowie Ägyptern und Lybiern, die auf die Straße gehen, um Regime zu stürzen, sind die Ausuferungen eines Michael Kohlhaas nur eine weitere Steigerung. Mario Portmann rollt mit seinem Schauspielensemble den Fall Kohlhaas dramatisch auf und untersucht szenisch und mu-sikalisch wie vieler Schritte es bedarf, ein geordnetes und bürgerliches Ambiente in Revo-lution und Terror umschlagen zu lassen. Eine Studie, die aktueller kaum sein könnte, in einer Inszenierung, die den Text und die Gewaltwut sinnlich greifbar und fassbar macht.
Inszenierung Mario Portmann |
ausstattung Stefan Testi |
Musik & Klang Jan Beyer, Jörg Wockenfuß |
Korrepetition Stefan Leibold |
choreografie Julieta Figueroa |
Dramaturgie Kerstin Daiber |
Theaterpädagogik Sarit Streicher
Mit Katja Marie Luxembourg; Ralf Beckord, Otto Edelmann, Andreas Haase, Thomas Fritz Jung, Georg Melich
Weitere Termine: 10.00 Uhr: 06.04., 11.04., 12.04., 13.04; 19.30 Uhr: 03.05., 05.05.;
20.00 Uhr: 07.04., 09.04., 15.04., 16.04., 19.04., 20.04., 21.04., 23.04., 28.04., 29.04.; 07.05., 08.05.2011;
Information und Reservierung unter 07531/900 150 oder theaterkasse@stadt.konstanz.de