Das THEATER DER KLÄNGE folgt mit seiner neuen Produktion den Theaterutopien der 1920er Jahren. Damals stellten sich Künstler neue Theaterräume vor, in denen zukünftig neue Theaterformen zu sehen sein sollten, die mit dem „alten“ Begriff von Theater kaum noch etwas zu tun haben sollten. Nie gesehene technische Aufbauten, rotierende Bühnen oder
zahlreiche flmische Projektionen und Lautsprecherbeschallungen sollten ein Totaltheater ermöglichen, wie es die Welt zuvor noch nie gesehen hatte.
Die meisten dieser Utopien wurden nie verwirklicht. Vor allem, da diese Theater nie gebaut wurden und die Technik der Zeit die Visionen nicht umsetzen konnte. 100 Jahre später sieht das anders aus. Theater fndet nicht mehr nur in Theatergebäuden, sondern auch in umgenutzten Fabrikhallen, Zirkuszelten oder anderen architektonisch besonderen Orten statt. Ein solcher Ort ist das Planetarium: In den 1920er Jahren entstanden, hat es sich insbesondere in den letzten Jahren technisch dermaßen erweitert, dass heute Ganz-Kuppel-Videobespielungen mit komplett einhüllendem Klang in diesen Planetarien möglich ist.
Die Theaterwelt hat diese Orte als Spielmöglichkeiten bisher kaum genutzt, wiewohl solche technisch bestens ausgestatteten Häuser geradezu danach verlangen auch live bespielt zu werden. Der Künstler Andor Weininger hat in der 1920er Jahren am Bauhaus ein solches Kugeltheater skizziert. Ebenfalls am Bauhaus tätig war seinerzeit der Maler/Bildhauer und Theatermacher Oskar Schlemmer, der zur gleichen Zeit eine neue und umfassende Sichtweise auf den Menschen für seinen Unterricht entwarf. Beide Arbeiten, das „Kugeltheater“ und das Kompendium „Der Mensch“ blieben Utopie, was
eine Umsetzung für Theater angeht.
Das Düsseldorfer THEATER DER KLÄNGE nutzt die Möglichkeit, eine Aufführung für das Planetarium Bochum zu erarbeiten, um beide Utopien in gewandelter Form nun Realität werden zu lassen. Schon mit den Stücken Das mechanische Ballett, Die mechanische Exzentrik, TRIAS - Das triadische Ballett und unlängst Das Lackballett hat das Düsseldorfer Ensemble bewiesen, dass es die BauhausTheaterideen aus den 1920er Jahren in sinnlicher und aktueller Form für unsere Zeit umsetzen kann. Es knüpft mit seiner aktuellen Produktion daran an und macht die Theaterideen der Bauhaus-Moderne 100 Jahre später für ein Publikum von heute im Planetarium erfahrbar.
Im Zentrum dieser „Full-DomeShow“ bleibt aber der live agierende Mensch in Form von vier Tänzern auf einer Bühne, die sowohl die immersive Musik, als eben auch den Live-Videooutput füttern und durch Bewegungen steuern.
Tickets unter: www.planetarium-bochum.de oder telefonisch unter: 0221-280214