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Theater Bremen: "Erbarmen" - nach Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion

A-Premiere am 18. März, B-Premiere am 19. März 2022 im Theater am Goetheplatz.

Bachs Matthäus-Passion hat nicht nur Musikgeschichte geschrieben, sie hat auch heute für viele Menschen eine große Bedeutung. Nicht nur, dass dieses Werk sie durch ihr Leben begleitet, viele haben es auch schon selbst im Chor gesungen. Auch für die Theater Bremen-Hausregisseurin Alize Zandwijk spielt diese Musik eine besondere Rolle: „Erbarmen“ heißt der Abend, in dem große Teile der Passion von Ensemblemitgliedern aus Schauspiel und Musiktheater gesungen und verkörpert werden.

„Meine Barmherzigkeit kennt keine Grenzen.“ (Koran, Sure 7: 156) — Ein großes, aus der Zeit gefallenes Wort: Erbarme Dich. Lässt sich das anders denken als religiös? Alize Zandwijk und Ensemble bringen einen Abend auf die Bühne, der sich mit Fragen nach Leid, Schmerz und Vergebung auseinandersetzt: „O Haupt voll Blut und Wunden“. Bachs chorisches Meisterwerk, die Matthäus-Passion, uraufgeführt am Karfreitag des Jahres 1727, hat Kirchen- wie Musikgeschichte geschrieben. Hier dient es als freie Inspirationsquelle. Schauspieler:innen und Sänger:innen des Theater Bremen singen die (gekürzte) Passion und fragen: Mit wem haben wir Mitgefühl? Wie leben wir mit unseren ‚Sünden‘ – auch jenen im Umgang mit der Natur? Und wie lässt sich auf der Bühne von Passion, von Leid und Liebe erzählen? „Wir setzen uns mit Tränen nieder“. Es ist ein Seufzen über den Zustand der Welt, aus tiefem Herzen, voll Trauer und Trost, Einsamkeit und Gemeinschaft, Schmerz und Schönheit. „O Welt, sieh hier dein Leben.“

Im Anschluss an die Vorstellung gibt es im Oberen Foyer bei Suppe die Gelegenheit zum gemeinsamen Gespräch mit Beteiligten der Produktion.

Alize Zandwijk wurde 1961 in Hellendoorn in den Niederlanden geboren. 1998 bildete sie mit Guy Cassiers die künstlerische Leitung des Rotterdamer Ro Theater, für deren gemeinsame Arbeit sie 2002 den Albert-van-Dalsum-Award erhielten. Im Mai 2006 wurde sie Künstlerische Direktorin des Ro Theater. Als Theaterdirektorin stärkte sie das Haus in der Stadt Rotterdam, suchte internationale Kooperationen, arbeitete mit jungen Regisseur:innen und an der Weiterentwicklung eines Ensembletheaters. Seit 2003 inszeniert sie regelmäßig in Deutschland, u. a. am Thalia Theater Hamburg und am Deutschen Theater Berlin. Am Theater Bremen gab sie in der Spielzeit 2012/13 ihr Debüt mit Dea Lohers „Das Leben auf der Praça Roosevelt“. Seit der Spielzeit 2016/17 ist sie leitende Regisseurin im Schauspiel am Theater Bremen, wo ihr durch die Bremer Theaterfreunde der Kurt-Hübner-Preis 2020 verliehen wurde. Mit der Bremer Produktion „Der Schimmelreiter“ war sie 2019 für das Berliner Theatertreffen vorgeschlagen.

nach Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion
In deutscher Sprache mit deutschem und englischem Übertext

Regie:                                     Alize Zandwijk
Musikalisches Konzept:         Maartje Teussink        
Musikalische Leitung:           Julia Strelchenko
Bühne:                                    Thomas Rupert
Kostüme:                               Sophie Klenk-Wulff
Licht:                                     Norman Plathe-Narr
Choreografie:                        Andy Zondag
Dramaturgie:                         Stefan Bläske, Brigitte Heusinger

Mit:                                        
Annemaaike Bakker, Martin Baum, Emil Borgeest, Manuela Fischer, Christian Freund, Guido Gallmann, Nadine Geyersbach, Christoph Heinrich, Lieke Hoppe, Ulrike Mayer, Susanne Schrader, Marie Smolka, Fania Sorel, Paul Sutton, Sarah Weinberg Musik Julia Strelchenko, Maartje Teussink, Beppe Costa Streich-Quartett Agnes Scheffler / Albrecht Christian Kühner, Antje Kidler / Lenamaria Kühner, Francisco Fernandez / Tigran Sudzhijants / Alice Vaz / Domonkos Barna / Klàra Mariann Lorincz.

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