Schon am Mittag wird im Sommerhaus die erste Flasche Whiskey geleert, alle geben sich gegenseitig die Schuld an der Familienhölle, verlieren sich im Rausch und im Verdrängen des allgegenwärtigen Scheiterns, jeder wird zum Verhängnis des anderen. Mit glänzenden Augen träumt die Mutter am Ende des Tages von einem harmonischen Dasein in vollkommenem Frieden, während ihr Mann und die beiden Söhne volltrunken der Nacht entgegendämmern.
Der Nobelpreisträger Eugene O’Neill schrieb mit EINES LANGEN TAGES REISE IN DIE NACHT über seine eigene Familie, „eine tief tragische Geschichte, aber ohne irgendeine gewaltsame dramatische Handlung. Am Schluss sind sie immer noch da, durch die Vergangenheit ineinander verfangen, jeder schuldig und gleichzeitig unschuldig, sich gegenseitig verachtend, bedauernd, liebend, (...) vergebend, aber dazu verdammt, nie vergessen zu können.“ Sein Drama ist ein messerscharfer Blick in die Psyche einer Familie und gleichzeitig eine Analyse über die Vergeblichkeit des amerikanischen Traums.
Martin Nimz ist Schauspieldirektor am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Er ist ein Spezialist für sensible Schauspielerarbeit und psychologische Geschichten. Nach den von Publikum und Presse gelobten Produktionen DIE WILDENTE, DAS FEST, KABALE UND LIEBE, DREI SCHWESTERN und DIE FRAU VOM MEER verwirklicht er mit EINES LANGEN TAGES REISE IN DIE NACHT seine sechste Inszenierung am Theater Bonn.
Besetzung
James Tyrone Wolfgang Rüter
Mary Tyrone Sophie Basse
James Tyrone Jr. Sören Wunderlich
Edmund Tyrone Gustav Schmidt
Cathleen Sandrine Zenner
Inszenierung Martin Nimz
Bühnenbild Sebastian Hannak
Kostüme Jutta Kreischer
Video Thorsten Hallscheidt
Licht Sirko Lamprecht
Dramaturgie Male Günther
24 Jan 19:30 H
01 Feb 19:30 H
16 Feb 19:30 H
20 Feb 19:30 H
24 Feb 18:00 H