Michael bringt seine Frau Mette und die Kinder mit, Helene bezieht das Zimmer ihrer Schwester Linda, deren Selbstmord erst einige Zeit zurückliegt. Als Christian bei Tisch sein Glas auf Jubilar Helge erhebt und in seiner Geburtstagsrede behauptet, der Vater habe ihn und seine verstorbene Zwillingsschwester als Kinder sexuell missbraucht, ist die Festgesellschaft irritiert. Hat Christian den Verstand verloren? Die Geschwister und Mutter Else wollen Christians Anschuldigungen so schnell wie möglich vom Tisch wischen. Mühsam versucht man, das Gesagte zu bagatellisieren, entschuldigt die Entgleisung des Sohnes, ringt um Heiterkeit.
Doch die Feierlaune ist gestört. So manch einer unter den Gästen würde sich der Situation gern entziehen – hätten die Hotelangestellten nicht gemeinsam dafür gesorgt, dass niemand das Anwesen so einfach verlassen kann. Also betäubt man das ungute Gefühl mit Alkohol und feiert weiter. Doch als zwischen Nachtisch und Polonaise überraschend Lindas Abschiedsbrief auftaucht, nimmt die Demontage des Familienoberhaupts unerbittlich ihren Lauf. Längst ein moderner Klassiker, erzählt DAS FEST von einem Verbrechen im engsten, gutbürgerlichen Familienkreis, vom Verleugnen und Aufbegehren – und von Wunden, die wohl nie vollständig heilen. Eine aufwühlende, berührende Geschichte und ein großes, kraftvolles Ensemblestück.
DAS FEST, als erster Film der Gruppe Dogma 95 in Dänemark entstanden, feiert seitdem - über Auszeichnungen in Cannes und Nominierungen für den „British Academy Film Award“, den „César“, den „Golden Globe“ und den „Europäischen Filmpreis“ - auch in seiner Theaterfassung große Erfolge. Das Stück wird inszeniert von Martin Nimz, der am Theater Bonn zuletzt DIE WILDENTE von Ibsen auf die Bühne brachte.
Für die Bühne bearbeitet von Bo hr. Hansen
Deutsch von Renate Bleibtreu
Regie: Martin Nimz
Bühne: Sebastian Hannak
Kostüme: Jutta Kreischer
Licht: Sirko Lamprecht
Video: Carsten Gebhardt
Dramaturgie: Nina Steinhilber
Regieassistenz: Barbara Buterus
Bühnenbildassistenz: Louisa Pahlke
Kostümassistenz: Emilia Schmucker
Inspizienz: Hans-Jürgen Schmidt
Soufflage: Kerstin Heim
Regiehospitanz: Catrin Mosler, Ruth Langenberg
Dramaturgiehospitanz: Katharina Engel
HELGE, der Vater - Bernd Braun
ELSE, die Mutter - Ursula Grossenbacher
CHRISTIAN, der älteste Sohn - Benjamin Grüter
MICHAEL, der jüngste Sohn - Benjamin Berger
HELENE, die Tochter - Sophie Basse
LINDA, die tote Schwester - Lydia Stäubli
METTE, Michaels Frau - Johanna Falckner
GROSSVATER [VÄTERLICHERSEITS] - Horst Rehberg
KARLA, Helenes Geliebte - Birte Schrein
KIM, der Koch - Robert Höller
HELMUT, TOASTMASTER - Glenn Goltz
PIA, Dienstmädchen - Mareike Hein
MICHELLE, Dienstmädchen - Svenja Wasser
EIN JUNGE, Michaels und Mettes Sohn
EIN MÄDCHEN, Michaels und Mettes Tochter