Am 15. Februar soll es soweit sein. Auf dem Weg zum Bolschoi-Theater soll Kaljajev eine Bombe auf die Kutsche des Großfürsten werfen. Doch als Kaljajev die Großfürstin und die beiden Neffen in der Kutsche bemerkt, bricht er das Attentat ab. Vor seinen Genossen rechtfertigt er sich damit, dass die Organisation ihn beauftragt hatte, den Großfürsten zu töten. Dass auch Kinder betroffen sein würden – davon sei keine Rede gewesen. Hitzige Debatten entbrennen unter den Kameraden, und schließlich tötet er zwei Tage später den Großfürsten und dessen Kutscher auf dem Weg zum Kreml. Kaljajev wird nach dem geglückten Attentat sofort verhaftet und später zum Tode durch den Strang verurteilt. Zwei Tage danach besucht ihn die Witwe des Ermordeten im Gefängnis, weil sie will, dass er seine Tat bereut.
Albert Camus’ Die Gerechten – ein Debatten-Stück par excellence – bedient sich der historischen Ereignisse vom Februar 1905, ohne dabei ein historisches Stück zu sein. Der französische Nobelpreisträger stellt darin die Frage nach der Berechtigung von Tyrannenmord. Dabei kritisiert Camus den Sinn politisch motivierter Attentate, ohne sie grundsätzlich abzulehnen.
Regie Dariusch Yazdkhasti
Bühne Annette Breuer
Kostüme Katharina Kromminga
Dramaturgie Claudia Lowin
Mit Georg Böhm, Lukas Graser, Christina Huckle, Stefan Imholz, Hannah von Peinen