„Es war nicht leicht, unter den 32 Bewerbern, die sich in diesem Jahr für die Teilnahme am Theatertreffen-Blog beworben haben, auszuwählen.“, so die Jury des Theatertreffens. „Und eigentlich hätten wir gerne alle eingeladen, zu einem Blogger-Feuerwerk über Theater, Kultur, Gesellschaft und zu all dem, was auf und neben Bühnen verhandelt wird. Da das leider nicht möglich ist, hoffen wir, dass sie alle weitermachen, mehr Debatte über Kultur ins Netz zu bringen. Dass sie ihre Meinung hören lassen, dass sie den Theatermachern auf die Finger schauen, dass sie kommentieren und nicht lockerlassen.“
Sieben Theater-Blogger werden im Mai als tt Blogger 2011 über das Theatertreffen berichten: Fadrina Arpagaus, Basel, Matt Cornish, Berlin/USA, Anna Deibele, Berlin, Grete Götze, Frankfurt am Main, Leopold Lippert, Wien, Yehuda Swed, Berlin/Israel, Cory Tamler, Berlin/USA.
Die Kooperationspartner des Theatertreffen-Blogs Berliner Zeitung, kultiversum und exberliner unterstützen das Theatertreffen-Blog 2011 inhaltlich mit Expertenseminaren und strukturell durch Verlinkung, Feeds und Berichterstattung. In einer Blog-Partnerschaft mit redenswinger.de/blog entstehen für jeden Festivaltag Mini-Cartoons zu den eingeladenen Inszenierungen und anderen Festivalthemen, täglich neu zu sehen auf www.theatertreffen-blog.de.
Die Blogseite des Schauspiels am Theater Basel lautet theaterbaselschauspiel.wordpress.com
Die Basler Bloggerin Fadrina Arpagaus über ihren Blog:
„Der Blog des Schauspiels Theater Basel arbeitet mit dem Überfluss. Ein Theater produziert immer ein Zuviel; es ist immer mehr als das, was auf der Bühne passiert. Dieses Mehr ist Thema meines Blogs.
Was normalerweise an Schriftlichem ein Theater verlässt, ist in eine Form gegossen und gibt den Anschein des Fertigen. Stückzettel, Theaterzeitungen und Programmhefte vertreten künstlerische Leitlinien, etablieren das Theater als Festung und Marke. Der Blog hingegen ist sich seiner und seiner Methode nicht so sicher. Manchmal folgt er einem Wort, das auf einer Probe geprägt wird, manchmal einer Regisseurin durch die Gänge zur Bühne. Mal spielt er Voyeur, mal ist er kritisch-distanziert. Er schaut in entstehende Fassungen, dokumentiert Kantinenabende und rettet weggelegte Texte. Er reflektiert, spinnt herum, entwirft und verwirft. Der Blog des Schauspiels Theater Basel möchte ein Medium der Teilhabe an künstlerischen Prozessen und ein Instrument der Inklusion sein; ein Programmheft mit Antwortfunktion, ein Making-Of mit ständigen Updates.
Denn fertig gedacht ist am Theater selten etwas. Doch meistens denken Kritiker, Publikum und Theatermacher jeder für sich. Ein Blog hat im besten Fall das Potenzial, sich für alle diese Diskurse gleichzeitig zu öffnen. Er kann das Theater auf seine Durchlässigkeit gegen außen überprüfen und Nähe im Denken schaffen. Was an internationaler Vernetzung und an Verbindung von Kritik, Berichterstattung und Reflexion möglich ist, möchte ich mit dem tt Blog erproben, im Experimentieren mit Text, Bild und Form. Denn die Grenzen und Möglichkeiten des Mediums stehen noch lange nicht fest.“