Unschuldige Mädchen tanzen im Mondschein auf der Waldlichtung. Nackt. Am
nächsten Morgen ist eine halbtot, eine zweite verstummt, die dritte isst und trinkt nicht mehr. Was ist geschehen? Das aufmüpfigste der Mädchen, Abigail, gesteht – die heidnische Tituba hätte Geister beschworen. Dass Abigail damit die Leidenschaft John Proctors, neu entfachen wollte, sagt sie allerdings nicht. Proctor will von ihr nichts mehr wissen, zu schmerzhaft bedauert er die Schwäche einer Nacht, die ihn auf immer zum Ehebrecher machte. Abigail und ihre Mädchen geraten in einen Rausch der Beschuldigungen.
Angestachelt von der Bigotterie der christlichen Theokratie und ihrer plötzlichen Macht bezichtigen sie die Frauen der Stadt, sie verhext zu haben. Keine ist mehr ihres Lebens sicher, wer nicht angeklagt ist, verklagt, und wer mit dem Teufel in einem Satz erwähnt wird, muss gestehen oder sein Leben lassen.
«Die Religionslehre ist eine Festung; kein Spalt in einer Festung kann als gering erachtet werden.» – Arthur Miller sah in dem historischen Fall von Salem die Parallele zur Kommunistenjagd der McCarthy-Ära und schrieb ein Stück darüber, welche – auch unkontrollierbaren – Kräfte in Gang kommen, wenn ein vermeintlich intaktes System auseinanderzubrechen droht.
Regie: Florentine Klepper
Bühne: Martina Segna
Kostüme: Eva Butzkies
Musik: Tobias Hofmann
Projektionen: Bastian Trieb
Dramaturgie: Julie Paucker
Mit: Urs Bihler, Hendrik Heutmann, Claudia Jahn, Marie Jung, Pascal Lalo,
Barbara Lotzmann, Chantal Le Moign, Florian Müller-Morungen, Pascale Pfeuti,
Katharina Schmidt, Anja Schreiber, Jörg Schröder, Peter Schröder,
Bastian Semm, Sarah Speiser, Raphael Traub.
Weitere Termine: Do 26.2. / Mo 9.3., Di 10.3., jeweils um 20.00 Uhr, So 15.3. um 19.00 Uhr