Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater am Rand Zäckericker Loose: "Al Capone und die Insel der Pelikane" von Matthias BrennerTheater am Rand Zäckericker Loose: "Al Capone und die Insel der Pelikane "...Theater am Rand...

Theater am Rand Zäckericker Loose: "Al Capone und die Insel der Pelikane " von Matthias Brenner

Premiere 01.08.2009, 19.30 Uhr, Zollbrücke 16. 16259 Zäckericker Loose

 

Al Capone ist eine alte Frau in Männerkleidern, die aus Überlebensnot die Kleider ihres verstorbenen Mannes trägt, um einerseits die Scham über die Mitschuld an seinem Verderben zu vertuschen, indem sie seine Identität annimmt, und andererseits so das gemeinsame „Geschäft“ ungestraft erhalten und fortführen zu können.

Hilde Wicht, ist seine Gefängnisaufseherin. Sie leidet zeitlebens unter einer besonderen Krankheit: Alles und jedes, in das sie sich verliebt, ruft bei ihr eine heftige Allergie hervor, die sie zum Ersticken bringen kann. Beide Frauen habe sich aus ihrem unbekannten Leben auf die Reise über den großen Teich gemacht, haben sich auf die längst verlassene Gefängnisinsel Alcatraz begeben, um dort, auf mythischem Boden, ihre Verbrechen und ihre Bestrafung neu zu interpretieren, mit ihren Verfehlungen, ihrer Schuld und mit ihrer Strafe ins spielerische und groteske Gericht zu gehen. Beide sind perfekte Vertreter ihres Ideals.

 

Der berüchtigtste Verbrecher Al-Capone und die Aufseherin Hilde Wicht in der berüchtigtsten Strafanstalt der Welt. Dabei formieren sich die erlebten Geschichten zu einem Kaleidoskop, das Stück für Stück die Fabelstränge und die Wahrheit über ihr eigenes Leben enthüllt.

Beide Figuren sind im Grunde um Hilfe schreiende „Fans“ dieser „metropolen Größen“ und suchen in ihren Idolen den Vergleich zum eigenen Leben, um mit ihren eigenen provinziellen Niederlagen fertig zu werden. Nach Erfüllung und Liebe suchen sie und vor allem nach ihrer Würde.

 

Mit großer Lust und Laune zeigen uns die zwei herzlich wütenden Menschen in immer wiederkehrenden Konkurrenzsituationen Kreaturen, die uns zum Lachen bringen, dazu auch, dass es uns im Halse stecken bleibt und schließlich, dass wir allmählich ihre lebenspralle Suche nach Würde, Sinn und Liebe erkennen und mit ihnen mitgehen können. Es ist eine Liebeserklärung an das Leben unter der Bedingung, dass es spannend verlaufen möge und am Ende nicht ganz unbedeutend ist. Das Lachen und das Weinen geschehen in ein und demselben Moment und aus ein und demselben Auge fließen die Tränen der Freude und des Schmerzes.

 

Regie: Mattias Brenner

 

es spielen: Ursula Karusseit und Cornelia Heyse

 

Fr 31.07. 19.30 Uhr Voraufführung

Sa 01.08. 19.30 Uhr PREMIERE

Fr 14.08. 19.30 Uhr

Sa 15.08. 19.30 Uhr

 

Reservierungen unter www.theateramrand.de oder 033 457 665 21

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑