Clara Immerwahr, Chemikerin und erste promovierte Frau der Universität Breslau, rebelliert 1915 in Berlin gegen die Bestrebungen ihres Ehemannes – des berühmten Chemikers Fritz Haber – chemische Forschungen zu Kriegszwecken nutzbar zu machen. Fritz Haber entwickelt durch seine Experimente mit Giftgas die ersten Massenvernichtungswaffen der Menschheitsgeschichte und setzt diese als glühender preußischer Patriot erfolgreich an der Westfront in Ypres ein. Am Vorabend seines Aufbruchs an die Ostfront zu weiteren Giftgaseinsätzen nimmt sich Clara aus Protest mit seiner Dienstwaffe das Leben – was in den Zeitungen als kleine Meldung untergeht.
Zur gleichen Zeit arbeitet eine Krankenschwester in einem Front-Lazarett. Sie verliebt sich in einen unbekannten Soldaten, der an den Folgen von Habers Giftgas-Einsatz in Ypres stirbt. Claire, Clara Immerwahrs Enkelin, setzt sich in einem amerikanischen Chemielabor für die friedliche Nutzung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse ein. Als 1949 die Forschungen nach einem Gegengift gegen Phosgen-Gas eingestellt werden, weiß Claire keinen Ausweg mehr und nimmt sich in einem Park das Leben. Aus Claires Perspektive während der letzten Zugfahrt ihres Lebens verwebt »The Forbidden Zone« in Rückblenden die Schicksale der drei Frauen mit Texten von Mary Borden und gewichtigen, weiblichen Stimmen der damaligen Zeit gegen den Krieg zu einer szenischen Collage, 100 Jahre nach Ausbruch des ersten Weltkriegs.
Regie: Katie Mitchell
Mit: Judith Engel, Cathlen Gawlich, Jenny König, Laurenz Laufenberg, Felix Römer, Andreas Schröders.
Weitere Vorstellungen am 29.+30.8. und 1.9 um 20 Uhr
Eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen in Kooperation mit dem europäischen Theaternetzwerk PROSPERO (Schaubühne Berlin, Théâtre National de Bretagne/Rennes, Théâtre de Liège, Emilia Romagna Teatro Fondazione, Göteborgs Stadsteater, World Theatre Festival Zagreb, Athens & Epidaurus Festival)