Regie führt, dies sicher eine Besonderheit, Johannes Weigand, Oberspielleiter der Opernsparte und mit den Opernregien „Hänsel und Gretel“ (Premiere 28.1.) und „Hoffmanns Erzählungen“ (Premiere 18.3.) somit gleich im ersten Quartal 2006 gefordert.
Die Rolle des Kontrabassisten übernimmt Thomas Braus, der u.a. als Higgins in „My Fair Lady“, als „Woyzeck“ sowie als Petrucchio im „Diener zweier Herren“ eine tragende Rolle im Schauspielensemble der Wuppertaler Bühnen der letzten Spielzeiten spielte und spielt.
Thomas Braus spielt einen Kontrabassisten am dritten Pult eines Staatsorchesters, der zu einem Monolog über sein Leben als Opfer seines überdimensionalen Instrumentes ansetzt und dabei sich selbst immer mehr entblößt. Er besteht darauf, dass der Kontrabass das wichtigste Instrument des Orchesters sei, er rühmt seine Unentbehrlichkeit und seine Durchschlagskraft; und gleichzeitig beklagt er sich, wie lästig das Instrument doch ist durch seine Größe, seine Hässlichkeit und den Kraftaufwand, den es beim Spielen erfordert. Es stellt sich im Verlaufe des Monologs heraus, dass der Kontrabassist ein Sklave seines Instruments geworden ist: ein schlecht bezahlter, vereinsamter Mensch in einer schallisolierten Kleinwohnung – sogar der Liebesakt erscheint ihm angesichts des großen Instrumentes, mit dem ihn gleichwohl eine Beziehung verbindet, unmöglich. Seine Liebe zu einer Sopranistin ist schon durch den Kontrabass zum Scheitern verurteilt: „Zwei ganze Arien für Sopran und obligaten Kontrabass“, mehr hat er für sich in der Musikbibliothek nicht gefunden. „So ist der Kontrabass. Wenn Sie Gäste haben, spielt er sich in den Vordergrund. Alles spricht nur noch über ihn. Wenn Sie mit einer Frau allein sein wollen, steht er dabei und überwacht das Ganze. Werden Sie intim – er schaut zu...“
Patrick Süskind hat diesen herrlichen Monolog über das Leben eines vereinsamten Bassisten im Jahr 1981 geschrieben. Einen Welterfolg brachte Süskind neben dem Theatererfolg des „Kontrabaß“ sein Debüt-Roman „Das Parfüm“ (im Jahr 1985).