Aber das kann doch gar nicht sein, schließlich muss er doch für seine Abschlussprüfung in der Schule lernen! Aber Philipp war schon lange nicht mehr in der Schule – wie sie jetzt erfährt – sondern interessierte sich mehr für den Koran. Sabine ist verunsichert: Was weiß sie eigentlich von ihrem Sohn? Bald stößt sie auf eindeutige Hinweise. Alles passt ins Bild. Und sind nicht auch die Medien voll von Geschichten von jungen Männern mitten aus der Gesellschaft, die beschließen, ihrem westlichen Leben ein Ende zu bereiten, um in den Heiligen Krieg zu ziehen?
Alleine kann sie nichts ausrichten, das wird Sabine schnell bewusst – und ihr fällt nur eine Person ein, die ihr bei der Suche nach Philipp helfen könnte: ihre neue Nachbarin. Die kommt doch aus Syrien. Oder dem Irak. Oder Iran. Oder Afghanistan.
Syrien ist Ibrahim Amirs Heimatland. Vor fast fünfzehn Jahren hat er es verlassen, um in Wien ein Medizinstudium zu beginnen. Und um zu schreiben – auf Deutsch, der Sprache, die er erst neu erlernte. Sein erstes Stück Habe die Ehre wurde in Wien zu einem großen Publikumserfolg. In Stirb, bevor du stirbst geht es um unsere Vorurteile, scheinbare Gewissheiten und „gängige Meinungen“, derer man sich zum Teil gar nicht bewusst ist und die stark im Widerstreit mit unseren moralischen Ansprüchen stehen. Sie treten hier in ihrer reinsten Gestalt frech-fröhlich zu Tage, ohne dass Ibrahim Amir sie entschärfen würde.
K. D. Schmidt, leitender Hausregisseur am Staatstheater, führt Regie.
Inszenierung: K.D. Schmidt
Ausstattung: Valentin Köhler
Dramaturgie: Jörg Vorhaben
Gertrud: Andrea Quirbach
Magda: Lilith Häßle
Sabine: Anna Steffens
Der Polizist: Sebastian Brandes
Der Iman: Murat Yeginer
Philipp: Henner Momann
Mustafa: Jaschar Markazi Noubar
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