Mit seinem neuesten Text Starker Wind begibt sich Fosse nun nach langem Theaterschweigen wieder auf eine Spurensuche nach seinen Wurzeln, doch keineswegs auf altbekannte Fährten. Seinen Text bezeichnet er als "Szenisches Gedicht". Die Stimmen, die er in den Raum stellt, verhandeln – fast zwangsläufig, aber auch tragikomisch – die Geschichte einer Rückkehr, der alle Gewissheiten und Koordinaten entgleiten. Ein Mann, der lange Zeit auf Reisen war, sieht aus dem Fenster der Wohnung, in dem er mit seiner Frau lebt.
Aber ist es noch dasselbe Fenster, noch dieselbe Wohnung und dieselbe Welt? Wie lange war er weg? Und hat nicht längst ein anderer, ein jüngerer Mann seinen Platz eingenommen. Ist das Leben, in das er zurückzukehren meint, noch sein Leben. Hat er darin noch einen Ort, eine Zeit, eine Gegenwart? Oder ist er Vergangenheit und nur noch der Zuschauer seines eigenen Verschwindens...
In Starker Wind erzählt Fosse nicht nur von dem Versuch einer Rückkehr ins Leben, sondern auch in eine Theaterwelt, deren Parameter sich verschoben haben und der die einstigen Sicherheiten abhanden gekommen sind.
Regie Jossi Wieler
Bühne & Kostüme Teresa Vergho
Musik Michael Verhovec
Dramaturgie John von Düffel
Mit Maren Eggert, Bernd Moss, Max Simonischek
Nächste Vorstellungen:
Mo, 15. November, um 19.30 Uhr; So, 21. November 2021, 16.00 Uhr; Sa, 4. Dezember, 20.00 Uhr; So, 5. Dezember, 15.00 Uhr.