Millionen Menschen leben als illegale Einwanderer ohne Papiere, unerkannt reisend, auf der Flucht, ohne Heimat. Aber wie fühlt es sich an? Und erlaubt die Heimlichkeit der eigenen Existenz nicht auch eine unglaubliche Freiheit? „Clandestino“ bedeutet wörtlich übersetzt „heimlich“, als einen „Clandestino“ bezeichnet man auch einen Menschen ohne Papiere, einen unerkannt Reisenden. Die Choreographie erforscht jene Spielräume zwischen Heimlichkeit und der Freiheit, das alte Leben hinter sich zu lassen, in andere Identitäten zu schlüpfen und auf die Suche nach sich selbst zu gehen.
Der Song „Clandestino“, der dem Tanzabend seinen Titel verleiht, war der erste Erfolgs-Hit des spanischstämmigen Franzosen Manu Chao. Die eingängigen Lieder des Komponisten und Sängers offenbaren eine Tiefe, die sie unwiderstehlich macht: Eine das Leben bejahende Fröhlichkeit trifft auf den bitteren Geschmack der Melancholie – eine Kombination, für die Manu Chao den Begriff „Malégria“ prägte. Seine Musik und sein Leben zeichne der authentische Versuch aus, „die Dinge aus Sicht der Unterdrückten zu sehen“, resümiert der Chao-Biograph Alessandro Robecchi. In CLANDESTINO werden die Lieder Manu Chaos durch zeitgenössische französische Weltmusik - den Jazzkomponisten Louis Sclavis und das Ametoy Trio - ergänzt.
Choreographie: Tarek Assam
Ausstattung: Annett Hunger
Mit: Antonia Heß, Svende Obrocki, Magdalena Stoyanova, Morgane De Toeuf; Eoin Mac Donncha, Meindert Peters, Victor Villarreal Solis
Weitere Vorstellungen: 16. und 24. Oktober | jeweils 19.30 Uhr | Großes Haus