Für sein Experiment wählt er den Ritter Hüon von Bordeaux und die Prinzessin Rezia von Bagdad, die er durch einen Zauberspruch zusammenführt. Hüon erhält ein Zauberhorn, das die beiden auf der gefährlichen Reise vor allen Gefahren schützen soll. Mit dessen Hilfe gelingt Rezia und Hüon die Flucht aus Bagdad nach Ascalon. Doch Titania, die Oberons Pläne durchkreuzen will, lässt mit Hilfe eines Geistes einen Sturm entfachen, so dass Hüon und Rezia Schiffbruch erleiden und an den Strand einer einsamen Insel gespült werden, wo sich die Kette ihrer harten Liebesprüfungen fortsetzt …
Aufgrund des sensationellen Erfolgs mit dem „Freischütz“ war Carl Maria von Weber inner-halb kürzester Zeit zu einem international anerkannten Komponisten geworden, doch blieb er finanziell weiterhin auf seine Einkünfte als Dirigent und auf die Vergabe von Auftragswer-ken angewiesen. Wegen einer schweren Lungentuberkulose musste er befürchten, seine Familie beinahe mittellos zurückzulassen. Da ereilte ihn 1822 plötzlich aus London der Auftrag, eine Oper für das Covent Garden Theatre zu komponieren. Der Autor James Robinson Planché hatte nach Shakespeares „Sommernachtstraum“ ein Libretto mit neuen, wenig geglückten Sprechtexten verfasst, das Weber befremdete. Dennoch nahm er den Auftrag an und versuchte, sich den Gegebenheiten des englischen Theaters anzupassen, beschloss aber, für eine deutsche Fassung Umarbeitungen vorzunehmen. Die Aufführungsserie in London brachte trotz mäßiger Kritiken den erhofften finanziellen Erfolg. Aber Weber hatte sich gesundheitlich übernommen und starb, kurz nach der Uraufführung, völlig entkräftet in London.
Die Bühnenfassung von Wolfgang Quetes ersetzt die meisten Sprechtexte von Planché durch die originalen von Shakespeare. Überdies führt er den Dichter Wieland, der das Vers-Epos „Oberon“ geschrieben hat, als Erzähler ein. Mit einer Inszenierung dieser phantasievollen, romantischen Zauberoper, in einer Kooperation der Musiktheater-, Schauspiel- und Tanzsparte, verabschiedet sich Generalintendant Wolfgang Quetes als Regisseur von den Städtischen Bühnen Münster.
Dichtung von William Shakespeare, Christoph Martin Wieland, James Robinson Planché
Bühnenfassung von Wolfgang Quetes
Musikalische Leitung: Hendrik Vestmann
Inszenierung: Wolfgang Quetes
Bühnenbild: Heinz Balthes
Kostüme: José Manuel Vázquez
Chor: Karsten Sprenger
Dramaturgie: Wilfried Harlandt/ Jens Ponath
Mitwirkende:
Jeff Martin (Oberon – Sänger), Marek Sarnowski (Oberon – Schauspieler), Christiane Ha-gedorn (Titania), Wolfgang Schwaninger (Hüon von Bordeaux), Fritz Steinbacher (Sche-rasmin), Peter Jahreis (Karl der Große/ Harun als Raschid, Almansor), Maida Hundeling (Rezia), Eva Trummer (Fatime), Lucie Ceralova (Puck), Benjamin Kradolfer Roth (Wie-land/ Droll), Henrike Jacob (Meermädchen)
Chor der Städtischen Bühnen Münster
Sinfonieorchester Münster
Weitere Vorstellungen im Juni / Juli:
Dienstag, 19. Juni, 19.30 h
Freitag, 22. Juni, 19.30 h
Sonntag, 24. Juni, 18.00 h
Donnerstag, 05. Juli, 19.30 h
Sonntag, 08. Juli, 18.00 h (zum letzten Mal und Spielzeitabschluss!)