Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Staatstheater Mainz: "Zanaida" von Johann Christian Bach Staatstheater Mainz: "Zanaida" von Johann Christian Bach Staatstheater Mainz:...

Staatstheater Mainz: "Zanaida" von Johann Christian Bach

Zanaida – eine Opernrarität, die für fast 250 Jahre von den Bühnen der Welt verschwunden war, lange Zeit als verschollen galt und nun erst seit kurzem der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Johann Christian Bach, der jüngste Sohn von Johann Sebastian Bach, schrieb mit Zanaida seine zweite Oper für London, wo er sich ab dem Jahr 1762 endgültig niederließ.

 

Copyright: Andreas Etter

In Zanaida steht die gleichnamige Titelheldin im Mittelpunkt der Oper. Sie soll als Tochter des punischen Königs den König Numidiens, Tamasse, heiraten. Mit Liebe hat dieser Bund allerdings nicht viel zu tun. Die Ehe soll als politischer Winkelzug die Länder Punia und Numidien, die sich seit langer Zeit in einem zermürbenden Krieg befinden, auf friedliche Weise miteinander verbinden. Dieses Mittel zur Aufrechterhaltung von Machtstrukturen kollidiert allerdings mit den Plänen Tamasses. Er liebt eine andere Frau und lässt nichts unversucht, um die sanftmütige Zanaida von der Heirat mit ihm abzubringen und sich ihrer zu entledigen. Selbst ihren Tod würde er billigend in Kauf nehmen…

Um sie vor Gefahren zu schützen, wird eine Prinzessin natürlich nicht alleine und schutzlos in ein fremdes Land entsandt. An ihrer Seite ist auch Gianguir, ein mit allen Wassern gewaschener und zutiefst seiner Prinzessin ergebener Kriegsherr, der am Staatstheater Mainz von David Bennent verkörpert wird. Ob Gianguir allerdings seine Prinzessin beschützen kann, bleibt ungewiss.

Am Staatstheater Mainz wird die erst dritte Inszenierung des Werkes überhaupt zu erleben sein. Regie führt Max Hopp, der in Mainz bereits als Sprecher in Loriots Ring an einem Abend große Erfolge feierte. An seiner Seite ist der musikalische Leiter Adam Benzwi. Die beiden Künstler arbeiteten bereits mehrfach an der Komischen Oper Berlin zusammen, Hopp auf der Bühne, Benzwi im Graben. Seit einiger Zeit wechselt Hopp ab und an die Perspektive und begibt sich von der Bühne an den Regietisch. So wird Zanaida nun bereits die zweite gemeinsame Arbeit von Hopp und Benzwi als Regisseur und Musikalischer Leiter.

Für die Neuinterpretation von Zanaida wurde eigens eine deutsche Neudichtung von Doris Decker angefertigt, basierend auf dem italienischen Libretto von Giovanni Bottarelli.

Libretto nach Giovanni Bottarelli, deutsche Neudichtung von Doris Decker
In deutscher Sprache

Musikalische Leitung: Adam Benzwi
Musikalische Assistenz und Nachdirigat: Paul-Johannes Kirschner
Inszenierung: Max Hopp
Ausstattung: Madis Nurms
Licht: René Zensen
Choreografie Martina Borroni
Video: Christoph Schödel
Dramaturgie: Christin Hagemann

Zanaida: Alexandra Samouilidou
Roselane: Hege Gustava Tjønn
Mustafá: Brett Carter
Tamasse: Alin Deleanu/Zvi Emanuel-Marial
Osira: Dorin Rahardja
Cisseo: Philipp Mathmann
Gianguir: David Bennent
Tänzerin: Ageliki Gouvi / Martina Borroni (20.11.)
Tänzer: Yuya Fujinami

Mädchenchor am Dom und St. Quintin (Einstudierung: Jutta Hörl und Michael Kaltenbach)
Philharmonisches Staatsorchester Mainz

TERMINE
7.11.2019 → Premiere, 9.11.2019, 20.11.2019, 2.12.2019, 21.12.2019, 27.12.2019, 7.01.2020, 29.01.2020, 5.02.2020, 9.02.2020, 12.02.2020 → Zum letzten Mal

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

FURCHT VOR DER FREIHEIT -- Neue Reihe "Studio goes Politics" im Studiotheater STUTTGART

Die Kabarettistin Stephanie Biesolt eröffnete zusammen mit der Schauspielerin Marion Jeiter diese neue Kabarett-Reihe im Studiotheater. Dabei wurde die AfD aufs Korn genommen. Beim "Angriff auf…

Von: ALEXANDER WALTHER

GESPENSTER UND ATEMLOSE SPANNUNG -- "Falsche Schlange" von Alan Ayckbourn im Kronenzentrum/BIETIGHEIM-BISSINGEN

Eine Prodfuktion von Tournee-Theater Thespiskarren - Theater im Rathaus Essen. - In der subtilen Regie von Gerit Kling bekommt dieser Psycho-Thriller rasch scharfe Kontur. Annabel Chester kehrt nach…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUCH DIE BILDENDE KUNST IST PRÄSENT -- Ludwigsburger Schlossfestspiele 2025

Die Festspielzeit 2025 wird am Samstag, 31. Mai 2025 mit dem Konzerthausorchester Berlin unter der Leitung von Joana Mallwitz im Forum am Schlosspark eröffnet. Neben Schuberts "Großer C-Dur-Sinfonie"…

Von: ALEXANDER WALTHER

FEINE SCHWINGUNGEN -- "Wege in die Gegenwart" - Gitarrenmusik des 20. und 21. Jahrhunderts im Kammermusiksaal der Musikhochschule STUTTGART

Gitarren-Musikstudenten der Klasse von Tillmann Reinbeck stellten sich im Kammermusiksaal der Musikhochschule vor. Der Abend begann mit "Quatre pieces breves" aus dem Jahre 1933 von Frank Martin. Das…

Von: ALEXANDER WALTHER

PEITSCHENDE RHYTHMEN -- Symphonieorchester unter Juraj Valcuha im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Ein sehr russisches Programm präsentierte das glänzend disponierte SWR Symphonieorchester unter der Leitung des slowakischen Dirigenten Juraj Valcuha diesmal in der Liederhalle. Zunächst erklang die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑