Texthänger, klemmende Türen, verlorene Kontaktlinsen, verpasste Auftritte, betrunkene Schauspieler, Requisitenchaos. Die privaten Verstrickungen der Beteiligten tragen nicht gerade zur Entspannung der Lage bei. Im zweiten Akt sehen wir die Truppe beim Gastspiel in der Provinz – von der Rückseite der Bühne aus. Die Konflikte haben sich zugespitzt, hinter den Kulissen herrschen Chaos, Streit und Liebesverwirrungen. Im dritten Akt schließlich ist die letzte Station der Tournee erreicht – und mit ihr die Inszenierung endgültig aus den Fugen geraten.
»Von hinten war es komischer als von vorne«, stellte Michael Frayn fest, als er die Aufführung eines seiner Stücke von der Seitenbühne aus beobachtete. Der nackte Theater-Wahnsinn, für den Zuschauer turbulentes Komödienchaos auf und hinter der Bühne und reines Vergnügen - für die Beteiligten ein Alptraum.
In der Spielzeit 2010/11 führte der renommierte Regisseur Markus Dietz erstmalig auch am Staatstheater Kassel Regie. Seine Inszenierung von Georg Büchners »Woyzeck« läuft auch in dieser Spielzeit noch immer vor ausverkauftem Haus.
Deutsch von Ursula Lyn
Inszenierung: Markus Dietz,
Bühne: Mayke Hegger,
Kostüme: Henrike Bromber,
Licht: Oskar Bosman,
Dramaturgie: Elisabeth Tropper
Mit: Dieter Bach (Garry Lejeune), Matthias Fuchs (Selsdon Mowbray), Anna-Maria Hirsch (Poppy Norton-Taylor), Thomas Meczele (Lloyd Dallas), Eva Maria Sommersberg (Brooke Ashton), Anke Stedingk (Belinda Blair), Franz Josef Strohmeier (Tim Allgood), Christina Weiser (Dotty Otley), Jürgen Wink (Frederick Fellowes)
Nächste Vorstellungen: 27. Mai, 1. Juni