Kurz zuvor hatte ein Fremder das Viertel betreten und mit dem Jungen gespielt. Er ist jetzt der einzige Zeuge des Unfalls. In der Rückschau wird langsam deutlich, wie sich das Unglück in das brüchige Leben aller Beteiligten frisst – in das der Eltern und der Großmutter, der Polizistin und des jungen Rasers ohne Führerschein, der Lehrerin, die ihm das Auto geliehen hatte, des Freundes und des geheimnisvollen Fremden. Es ist eine Gesellschaft, die in ihrer Suche nach Trost zwischen Hoffen und Scheitern schwankt.
Martin Schulze inszenierte am Staatstheater Kassel bereits fünf Mal: darunter Shakespeares »Hamlet« (2008/2009), »Unschuld« von Dea Loher (2009/2010) und zuletzt »Das Leben der Bohème« nach Aki Kaurismäki (2010/2011). Mit seiner Inszenierung von »Hamlet« wurde er im Jahrbuch von Theater heute 2009 in der Rubrik »Bester Nachwuchskünstler« genannt. »Unschuld« war in der Vorauswahl zum Berliner Theatertreffen. Bühnenbildner Daniel Roskamp wurde in Theater heute zweimal in der Rubrik bestes Bühnenbild genannt.
Inszenierung: Martin Schulze, Bühne: Daniel Roskamp, Kostüme: Ulrike Obermüller, Musik: Dirk Raulf, Dramaturgie: Michael Volk
MIT: Agnes Mann (Susanne), Enrique Keil (Ludwig), Sibylle Brunner a. G. (Rosemarie), Anke Stedingk (Edna), Eva-Maria Keller (Karoline), Aljoscha Langel (Olaf), Jürgen Wink (Peter), Bernd Hölscher (Rabe)
Nächste Vorstellungen: 1., 17., 22. Februar