Zum Glück schaut Jerome nie aus dem Fenster; es ist verbarrikadiert, seit Jahren. Er haust inmitten synthetischer Nahrung, synthetischer Klänge tief in den Slums und komponiert nichts Geringeres als die universale Musik der Liebe. Wäre da nicht diese fatale Kreativblockade …
Zukunft wird bei Alan Ayckbourn, dem erfolgreichen britischen Theaterautor, zur Farce Noir. „Ab Jetzt“ ist die Komödie einer Zivilisation, die von ihren Errungenschaften total überfordert ist. Jerome kämpft in einer bizarren Metropolis ums Sorgerecht für seine postpubertäre Tochter. Seine einzige reale Muse – und seine beste Verbündete ist die Androidin GOU, ein multifunktionales Kindermädchen, das auf seltsame Weise menschlicher wirkt als alle Versionen seiner neurotischen Schöpfer.
Martin Schulze inszeniert mit „Ab jetzt“ am Staatstheater Kassel bereits zum achten Mal. Mit seiner Kasseler Inszenierung von „Hamlet“ wurde er im Jahrbuch von Theater heute 2009 in der Rubrik „Bester Nachwuchskünstler“ genannt. Seine letzten Inszenierungen in Kassel waren „Unschuld“ von Dea Loher (2009/2010), „Das Leben der Bohème“ nach Aki Kaurismäki (2010/2011), „Das letzte Feuer“ von Dea Loher (2011/2012 ) sowie „Gier / 4.48 Psychose“ von Sarah Kane (2012/13).
Inszenierung: Martin Schulze, Bühne und Kostüme: Carolin Mittler, Video: Kim Asendorf, Musik: Dirk Raulf, Dramaturgie: Thomaspeter Goergen
Mit: Enrique Keil (Jerome, ein Komponist), Christina Weiser (Corinna, seine Frau), Alina Rank (Geain, seine Tochter) Caroline Dietrich (Zoe, eine Schauspielerin), Dieter Bach (Mervyn, ein Sozialarbeiter)
Weitere Termine: 5. und 15. Dezember